5-Minuten-Check: Stromtarif wechseln – Ratgeber

Der einfachste Weg, Stromkosten zu senken, ist oft der Umstieg in einen günstigeren Vertrag. Vergleichsportale machen die Suche komfortabel. Doch der Preis ist nicht alles: Der Tarif muss zum eigenen Typ passen.

1. Warum umsteigen?
Wer seinem Stromanbieter bisher stets treu war, befindet sich in der Grundversorgung – „dem teuersten Tarif überhaupt“, so der Bund der Energieverbraucher. Meist bietet der eigene Versorger selbst günstigere Tarife an. Für mehr Auswahl lohnt es, auf Vergleichsportalen wie Check24.de oder Verivox.de zu recherchieren. Dazu benötigen Wechselwillige ihren jährlichen Verbrauch in Kilowattstunden {steht in der Jahresrechnung). Dann erhalten sie einen Überblick über Alternativen und sehen, was ein Umstieg bringt.

2. Und in welchen Tarif?
Nicht nur der Preis muss stimmen. Damit Portale passende Angebote anzeigen, achten Nutzer auf die Suchoptionen. Wer z. B. bei Verivox die „Stiftung Warentest-Empfehlungen“ wählt, erhält Tarife, die folgende Kriterien erfüllen: Laufzeit bis 12 Monate, Kündigungsfrist bis 6 Wochen, Preisgarantie mindestens 12 Monate, weder Vorkasse noch Kaution. Auch Paket-Tarife fallen raus: Hier kaufen Kunden eine fixe Strommenge. Wer Strom spart, verschenkt Geld und Mehrverbrauch kann teuer werden. Für jemanden, der seinen Verbrauch vorher genau weiß, kann der Tarif aber passen.

3. Rechnen sich Boni?
Manche Tarife locken Neukunden mit einmaligen Boni. Dadurch wird der Preis günstig – zunächst: Wer nicht rechtzeitig kündigt, zahlt ab dem zweiten Jahr oft mehr. Verbraucher, die nicht ständig wechseln wollen, sollten solche Angebote ausschließen. Gut organisierte Tarif-Hopper aber können so sparen. Am besten ist es, sich vorab Konzernstrukturen anzusehen (z.B. www.energieanbieterinformation.de): Entscheidet sich der Kunde für einen Anbieter, der zur gleichen Gruppe gehört wie der alte, fließt kein Neukundenbonus.

4. Welche Anbieter sind seriös?
Neben den bereits genannten Kriterien sollten Wechsler auf Service und Seriosität des Unternehmens achten. Hilfestellung bietet der Bund der Energieverbraucher. Er hat Informationen zu Anbietern zusammengetragen, unter anderem die AGB´s analysiert und einen Service-Index gebildet. In Internet-Foren können sich Verbraucher zudem über die Erfahrungen anderer informieren. Hellhörig sollten sie werden, wenn sich Beschwerden massiv häufen – oder Versorger wenig serviceorientiert auf Beschwerden reagieren.

5. Wie klappt der Wechsel?
Verbraucher, die aus der Grundversorgung wechseln, schließen einen Vertrag mit dem neuen Anbieter und übertragen diesem die Kündigung des alten. Die Kündigungsfrist beträgt hier zwei Wochen, die Umstellung insgesamt dauert länger. Für andere Kunden gelten die im Sondervertrag festgelegten Fristen. Nach einer Preiserhöhung haben sie ein Sonderkündigungsrecht – oft nur 14 Tage lang. Ist schnelles Handeln nötig, sollten Wechsler selbst kündigen. Dazu prüfen sie, ob sie laut Vertrag eine bestimmte Form wahren müssen (z.B. Schriftform = unterschriebener Brief). Geht beim Umstieg etwas schief, sitzt niemand im Dunkeln. Dann übernehmen die Stadtwerke die Grundversorgung.

 

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Lisa Griffert aus Themar in Thüringen.
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