Umwelt und Tiere schützen und die eigenen Kräfte schonen. So geht beides ganz leicht.
- Tipp: Wiese statt Rasen
Verwandeln Sie Ihren Rasen in eine Wildwiese. Variante eins: Einfach nicht mehr mähen und beobachten, welche Pflanzen sich durchsetzen. Variante zwei: Rasensoden abtragen und Wurzelreste entfernen (lassen) und eine spezielle Wildwiesensaat ausstreuen. Der Schritt ist Ihnen zu groß? Stellen Sie im Sommer die Schnitthöhe des Rasenmähers höher und lassen Sie den Rasenschnitt liegen. So müssen Sie seltener mähen, es bleibt mehr Feuchtigkeit im Boden und Sie sparen zumindest viel Wasser. - Tipp: Nachhaltig eintopfen
Setzen Sie beim Kauf von Erde und Dünger auf umweltfreundliche Produkte. Verzichten Sie auf Pflanzenerde mit Torf. Der Torfabbau zerstört jahrhunderte- bis jahrtausendealte Moore. Die Konsequenz: Lebensraum für Pflanzen und Tiere geht verloren und es entweicht schädliches CO2. Ökologischer und wasserspeichernder ist Erde mit Rinde, Holzfasern und Kompost – der auch gleichzeitig der ideale Dünger ist. Torffrei? Das steht auf der Verpackung! Machen Sie Unkraut in Fugen etwa mit heißem Kartoffelwasser den Garaus anstatt mit Chemie. Aufgepasst bei Pflanzgefäßen! Übertöpfe aus Ton oder Terrakotta sind zwar schön und umweltfreundlich, speichern aber kein Wasser. Sie sollten zumindest von innen (g)lasiert sein. - Tipp: Rechen statt saugen
Mähroboter und Laubbläser erleichtern die Gartenpflege. Doch so manchem Igel wurden die scharfen Messer der automatischen Rasenmäher bereits zum Verhängnis. Wer nicht auf den Schneide-Assistenten verzichten kann oder will, sollte ihn nicht in der Dämmerung oder Dunkelheit fahren lassen, da Igel nachtaktiv sind. Achten Sie beim Kauf auf ein Modell mit Ultraschallsensor, der vor größeren Gegenständen stoppt. Ähnlich negativ fällt die Bilanz für Laubsauger oder -bläser aus. Mit Turbo pusten sie alles weg. Neben Laub auch Insekten und Spinnen, die das oft nicht überleben. Mit den entfernten Blättern verlieren die Tiere zudem ihre Nahrungsgrundlage und ihren Lebensraum. Alle technischen Geräte verbrauchen zudem Strom oder benötigen Kraftstoffe, die Abgase ausstoßen. Viele Laubentsorger erreichen zudem den Schallpegel eines Presslufthammers und sind ein Ärgernis für die Ohren. Besser: Ergonomische Gartengeräte (Rechen, Schaufel, Besen) anschaffen, sie erleichtern die Arbeit. Wer schlecht beieinander ist, sollte sich Hilfe im Garten holen. - Tipp: Robustes Grün wählen
Achten Sie bei Neubepflanzungen auf die ökologische Herkunft und machen Sie Ihren Garten fit für den Klimawandel. Blumen und Sträucher sollten heimisch und ohne chemische Dünger angebaut worden sein. Setzen Sie auf robuste, hitzebeständige Pflanzen wie Blauraute, Mädchenauge, Nachtkerzen, Goldgarbe und Fetthenne. Sie kommen auch mit wenig Wasser und großer Wärme zurecht. Sehr trockene Ecken können Sie als Steingarten umgestalten und mit Blaukissen, Wollziest und Grasnelken bepflanzen. Vorsicht bei sogenannten Neophyten, also von Menschen importierten neuen Pflanzen wie Kirschlorbeer oder Indischem Springkraut. Sie verbreiten sich extrem und verdrängen heimische und insektenfreundliche Pflanzen. - Tipp: Wildnis zulassen
Zweige, Steine, ausgediente Pflanztöpfe und morsche Baumstämme: Bitte nicht entsorgen, sondern lieber zu kleinen Chaos-Ecken arrangieren, in denen auch Löwenzahn und Brennnesseln wachsen dürfen. Das spart Pflege und fördert gleichzeitig die Artenvielfalt, denn Falter, Raupen, Käfer und Wildbienen lieben Verstecke – und Igel überwintern dort gerne. - Tipp: Nicht einmauern
Engmaschige Zäune oder hohe Holzwände schützen vor unliebsamen Bücken, sie sperren aber leider auch erwünschte Tiere aus. Sofern nicht anders möglich, beranken lassen und mit Bienenhotels und Nistkästen aufhübschen. Dekorativer und ökologischer sind Hecken aus heimischen Sträuchern, die Tieren sowohl Futter als auch Nistplätze bieten. Ideal ist ein Mix, zum Beispiel aus Berberitze, Felsenbirne, Schlehe und KorneIkirsche. Eine sogenannte Totholzhecke, auch bekannt als Benjeshecke, ist gleich doppelt gut: Nach dem Bau von Stützpfeilern verwandelt sich diese durch Äste, Zweige und Heckenschnitt in einen tierfreundlichen Sicht- und Windschutz – und Sie ersparen sich die Entsorgung des Grünschnitts. - Tipp: Platz für Tiere
– Gehölze und Hecken seltener schneiden, so bieten Sie Insekten und Vögeln mehr Schutz. Bis Oktober ist ein radikaler Rückschnitt der Hecke aus Vogelschutzgründen tabu!
– Insektenhotels, Nistkästen, Vogeltränken und intensiv duftende Kräuter bieten Tieren Nahrung und Unterschlupf.
– Beim Kauf von Blumen und Pflanzen auf den Hinweis „Bienen- und Insektenfreundlichkeit“ achten. Borretsch, Fetthenne, Natternkopf und Roter Sonnenhut spenden besonders viel Nektar und Pollen.
– Kletter- und Rankpflanzen verwandeln graue Mauern oder Zäune in grüne Oasen, in denen Tiere eine Heimat finden. Ideal sind Wilder Wein, Hopfen, Efeu und Schlingenknöterich. Auf dem Balkon gilt aber: Rücksicht auf die Nachbarn nehmen und Pflanzen durch Rückschnitt im Zaum halten. - Tipp: Wasser sparen
Wasser ist im doppelten Sinne kostbar, denn es wird immer knapper und teurer:
– Regentonnen aufstellen, Wasser aus den Regenrinnen darin umleiten. Blätter filtert ein sogenannter Regendieb heraus. Enkel zu Besuch? Tonnen mit sicheren Deckeln aufstellen!
– Bei Hitze nur in den Morgen- oder Abendstunden wässern, sonst verdunstet zu viel Wasser. Dann aber kräftig gießen, das regt das Wurzelwachstum in der Tiefe an.
– Buddeln Sie um Pflanzen eine kreisrunde Gießrinne und befüllen Sie diese. So sickert das Wasser direkt an die Wurzeln und Sie verhindern Verbrennungen auf den Blättern, wenn diese bei Hitze mit Wasser benetzt sind.
– Rasen sprengen? Lieber gezielt den Schlauch zum Wässern benutzen. Mit einer Regenfasspumpe lässt sich auch das Nass in der Regentonne bequem zum Gießen nutzen.
– Lockere Erde kann mehr Wasser speichern. Nach ergiebigem Regen mit Grubber und Hacke bearbeiten (lassen).
– Mulchen stoppt Unkraut, verhindert Verdunstung und speichert Wasser im Boden. Dazu einfach Erde mit Laub, Rasen- oder Heckenschnitt oder gekauftem Rindenmulch bedecken.
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