Einen Garten in der Stadt und in der 3. Etage? Geht das überhaupt? Kein Problem, auch auf einem Balkon lässt sich ein kleiner grüner und schöner Rückzugsort schaffen.
Direkt vor der Wohnung und auf wenigen Quadratmetern kann man sein eigenes Gemüse selbst anpflanzen, wie z. B. Tomaten, Gurken, Paprika etc. Auch wenn der Winter eher weniger geeignet ist, einen grünen Blätterwald heranzuziehen, ist das kein Grund, die kalte Jahreszeit völlig ungenutzt verstreichen zu lassen. Pflanzen lassen sich auch in der Wohnung heranziehen und können später nach draußen gebracht werden.
Worauf man dabei achten sollte, können Sie in den nachfolgenden Tipps zum Thema ‚Gärtnern auf dem Balkon‘ lesen. Die 3 Kapitel beschäftigt sie sich speziell mit der Planung, der Vorbereitung und dem Balkongärtnern im Winter. Denn selbst wenn draußen Minusgraden sind, kann man im warmen Wohnzimmer etwas für den Balkongarten machen: es beginnt mit der Planung.
Gute Planung schafft mehr Möglichkeiten
Auf dem Balkon ist bekanntlich nicht endlos Platz vorhanden, insbesondere, wenn man auch mal einen Wäscheständer nach draußen stellen oder eine Sitzgelegenheit haben möchte. Man sollte den Platz, den man zur Verfügung hat, mit den Pflanzen abstimmen, die man haben will und dann planen. Die Winterzeit bedeutet also auch, sich einen Überblick zu verschaffen, welche Pflanzen es gibt und unter welchen Bedingungen sie wachsen. Dafür kann man einfach mal einen Saatgut- und Pflanzenkatalog durchblättern.
In alle Planungen sollte einbezogen werden, ob der Garten auf einem Nord- oder Südbalkon entstehen soll. Wenn klar ist, was man anpflanzen möchte, geht es an die Überlegung, wie der vorhandene Platz am besten genutzt werden kann. Es gibt vielleicht bestimmte Stellen auf dem Balkon, die mehr Sonne als andere abbekommen. Man sollte auch unbedingt die Lichtverhältnisse beachten. Mit einem Plan ist auch die Enttäuschung weniger wahrscheinlich, am Ende nicht alles unterbringen zu können. Zur Erinnerung: Die Pflanzen wachsen ja noch im Lauf des Jahres.
- Tipp: Gemeinsam pflanzen
Wer zu vielen Pflanzen vorbeugen will, sollte sich mit anderen Gartenfreunden zusammentun und absprechen. So zieht jeder eine andere Sorte heran und dann werden Jungpflanzen getauscht. Auch gibt es Saatgut-Börsen oder Menschen, die junge Triebe verschenken. - Tipp: Der Magen gärtnert mit
Um motiviert zu bleiben, ist es eine gute Idee, gezielt und nicht einfach willkürlich Saatgut zu kaufen. Wenn man ein Gemüse anpflanzt, das man gerne isst, dann gibt man sich in der Regel auch viel mehr Mühe bei der Pflege. - Tipp: Auf gute Nachbarschaft
Wer gründlich plant, kann auch auf gute Gemüse- oder Kräuter-Nachbarschaft achten. Gibt es an einer Stelle auf dem Balkon besonders viel Sonne, dann können dort Sorten nebeneinander platziert werden, die viel Licht brauchen. Tomaten und Basilikum passen gut zusammen.
Die Wohnung zur Vorbereitung nutzen
Wenn man ausführlich geplant hat, ist klar, wie der Balkon bestückt werden soll. Um den Platz optimal zu nutzen, können Pflanzgefäße zur Anzucht auch selber gebaut werden. Wenn es im grünen Daumen kribbelt, können Keimsprossen auf der Fensterbank gezogen werden. Neben Kresse eignen sich Grünkohl, Radieschen, Brokkoli und Erbsen. Ende Januar ist der Zeitpunkt, zu dem drinnen mit dem Vorziehen begonnen werden kann. Die Pflanzen sollten später draußen noch geschützt stehen können. Als Beispiel: Dicke Bohnen, Petersilie oder verschiedene Salate.
- Tipp: Improvisation ist alles
Beim Heranziehen in der Wohnung, aber auch später können umfunktionierte Haushaltsgegenstände genutzt werden. So wird eine aufgeschnittene Plastikflasche zum Gewächshaus oder der ausgediente Eierkarton zu mehreren Anzuchttöpfen. - Tipp: Was passt, das passt
Wer etwas ganz Bestimmtes möchte, kann sich an Säge, Holz und Schrauben versuchen und Pflanzmöglichkeiten selbst zusammenbauen. Mit viel Platz zum Wachsen spart man sich außerdem ein späteres Umtopfen. Kleine Gefäße sehen zwar niedlich aus, sind zum Gärtnern aber ungeeignet. - Tipp: Furchtlos sein!
Einfach mal machen und ausprobieren – diese Einstellung ist besonders wichtig, wenn man mit dem Gärtnern beginnen will. Klar, ein Plan ist gut und man kann sich vorab über alle Pflanzen genau informieren. Es kann aber auch viel Spaß machen, einfach ohne Planung loszulegen und abzuwarten, was passiert. Und wenn doch mal etwas schiefgeht, dann probiert man es eben neu.
Die Pflanzen durch den Winter bringen
Die Aktivität auf dem Balkon im Winter besteht darin, zu ernten, was im Spätsommer gesät wurde. Spätere Aussaaten können unter Umständen überwintern. Der Boden sollte noch offen sein, nicht vereist. Sind die Temperaturen nicht zu niedrig, können Asia-Salate sogar noch draußen gesät werden. Allgemein wird geraten, die Jahreszeit mehr nach dem Gefühl und der tatsächlichen Temperatur zu beurteilen. Winter bedeutet nicht gleich auch Minusgrade.
Die Pflanzen, die bereits auf dem Balkon standen, sollten nach drinnen geholt werden, sofern sie kälteempfindlich sind. Der beste Platz dafür ist ein Ort, der nicht zu warm ist, aber dennoch Sonne abbekommt. Die Heizung ist keine gute Idee. Auf der Heizung gibt es zu viel Wärme, aber zu wenig Licht. Das führt zum sogenannten „Vergeilen“. Die Pflanze wächst und wächst auf der Suche nach einer Lichtquelle, die zur Wärme passt. Dadurch bilden sich nur noch sehr dünne Triebe und kleine Blätter.
- Tipp: Ein improvisiertes Podest
Stichwort Vergeilen: Wer keine Alternative zur Fensterbank über der Heizung hat, sollte die Pflanzen erhöht platzieren. Oft reicht es schon, die Töpfe auf einige Bücher zu stellen. So blockiert der Fensterrahmen nicht mehr die ohnehin geringe Sonnenzufuhr und die Pflanze muss sich nicht mehr ganz so stark strecken, um Licht zu finden. - Tipp: Bei den Pinguinen abgeguckt
Pflanzen, die draußen überwintern, brauchen Schutz. Ein erster Schritt ist, sie nahe der Hauswand zu platzieren. Dort ist es immer etwas wärmer. Wie die Pinguine können sich Pflanzen zudem auch gegenseitig wärmen, indem sie eng beieinanderstehen. Um die Wurzeln vor dem Frost zu schützen, empfiehlt es sich, die Töpfe einfach mit einer alten Decke oder einem Pulli zu umwickeln oder den Topf in einen Laubsack zu stecken. - Tipp: Nicht aufräumen (ja, wirklich!)
Mit der Ernte und dem Beginn der kalten Jahreszeit lässt sich meist nicht vermeiden, dass einige verdorrte Pflanzenreste in den Töpfen auf dem Balkon zurückbleiben. Diese sollten stehen bleiben. Sie bieten Insekten die Möglichkeit, zu überwintern. Das hilft nicht nur ihnen, sondern bietet auch eine gute Ausrede, das Aufräumen zu verschieben. Und wozu sonst gibt es den Frühjahrsputz?
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