Mit den deutschen Bezeichnungen für Aquarienfische ist das so eine Sache. Es gibt Namen, die sich – das ist erfreulich – eingeführt haben, beispielsweise Purpurkopfbarbe für Puntius nigrofasciatus.
Es gibt aber auch Namen, die schon kurz nach ihrer Erfindung wieder in Vergessenheit geraten sind, etwa „Glänzender Rotkehlbuntbarsch“ für Caquetaia spectabilis. Und es gibt Wortschöpfungen, die sich hoffentlich nie durchsetzen werden, zum Beispiel „Schneeball-Borstenkranz-Harnischwels“ für die L-Nummer 143.
Der Fisch auf dem Titelbild der aktuellen Aquarien-Praxis ist gleich zweimal mit deutschen Populärbezeichnungen bedacht worden: Nach seinem wissenschaftlichen Artnamen, zugleich Hinweis auf seine geografische Herkunft, hat man ihn „Nicaragua-Buntbarsch“ getauft. Unter diesem Etikett ist er allgemein bekannt.
Vom „Traumbuntbarsch“ hingegen spricht heute kaum noch jemand, auch wenn sich die Begeisterung, die in diesem Namen zum Ausdruck kommt, durchaus nachvollziehen lässt:
Als die ersten H. nicaraguensis in den 1970-er Jahren nach Deutschland kamen, waren die Überraschung und die Begeisterung groß, hatte man dermaßen bunte Buntbarsche zuvor doch (fast) nur aus dem Malawisee gekannt. Heute ist es etwas still geworden um diesen wahrlich traumhaft schönen Fisch. Aber wer weiß? Vielleicht verhilft ihm die Titelgeschichte ja zu einem aquaristischen Comeback? Verdient hätte er es.
Inhalt:
- Editorial
- Aquarienwettbewerb: „Salmlerbiotop“
- „Traum“- oder Nicaraguabuntbarsch, Hypsophrys nicaraguensis
- Importnachrichten
- Das 60-Zentimeter-Aquarium (4)
- Ungebetene Gäste im und am Gartenteich (1)
- Fischsteckbrief: Cherax destructor
- Rätsel
- Das Töten von Fischen
- Pflanzensteckbrief: Ottelia ulvifolia – Meersalatblättrige Ottelie
- Impressum
- Handel & Industrie
Viel Spaß beim Lesen … Aquarien-Praxis 6/2006
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