Ob es stürmt, regnet oder schneit: Menschen müssen das Wetter nehmen, wie es kommt. Das Wetter ist ein Phänomen, das den Gesetzen der Natur unterliegt.
Dass das menschliche Tun natürliche Vorgänge beeinflussen kann, zeigt die Diskussion um die Bedeutung des bei Verbrennungsvorgängen freigesetzten Treibhausgases Kohlendioxid für den Klimawandel. Vor diesem Hintergrund erscheint auch diese Frage nicht mehr abwegig: Beeinflusst Ruß, der ebenfalls bei Verbrennungsvorgängen entsteht, das Wetter?
Antwort: Ja. Staub- und Rußteilchen aus Abgasen werden ebenso wie in der Luft schwebende Pollen, Sporen oder aus Seesalz oder anderen Stoffen bestehende Teilchen als Aerosolpartikel bezeichnet. Wenn es sich um mittelgroße Partikel handelt, besitzen sie einen Durchmesser von etwa 100 Nanometern, das heißt 100millionstel Millimetern. Aerosolpartikel spielen eine zentrale Rolle für die Bildung von Regenwolken, weil sie als sogenannte Kondensationskerne dienen können. Wenn sich der Wasserdampf beim Aufsteigen abkühlt, verdichtet er sich – und zwar so lange, bis er flüssig wird beziehungsweise kondensiert. Beim Kondensieren lagern sich die Wassermoleküle an Kondensationskerne an. Das Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie (MPI Chemie) hat einmal vorgerechnet, dass saubere Luft über Land etwa 2.000 Aerosolpartikel pro Kubikzentimeter enthält. Über Städten könnten es bis zu 100.000 sein. Was genau die Aerosolpartikel in bestimmten Gebieten bewirken, hängt von vielen Faktoren ab. Als sicher gilt aber, dass auch die Ruß- und Staubteilchen das Wettergeschehen beeinflussen. Sie tun dies nicht nur als Kondensationskerne, sondern zum Beispiel auch, weil ihre Menge einen Einfluss darauf hat, wie viel Sonnenenergie zum Boden gelangt und die Erde erwärmt.
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