Es ist Anfang Dezember und wieder einmal ist ein Jahr an den meisten Menschen einfach so vorbeigerauscht und Weihnachten ereilt viele schneller als erwartet. Das Festtagsmenü wird bei etlichen Familien nicht erst kurz vorher, sondern bereits ab Ende November geplant. Dazu braucht man noch die passenden Getränke, es gilt, also einiges vorzubereiten.
Damit die Weihnacht nicht zur Stressnacht wird, plant man am besten schon jetzt das gesamte Essen inklusive Getränken und delegiert einige Aufgaben an andere Familienmitglieder ab, die helfen wollen. Mit frühzeitiger Vorbereitung lässt sich Stress reduzieren und jeder kann das Fest genießen.
Liebgewonnene Traditionen
Kaum eine Familie ändert ihre Weihnachtsmenüs grundlegend, meist behält man über Jahrzehnte die liebgewonnenen Traditionen bei. Die können bei jedem anders aussehen. Die einen lieben eher spartanisch Würstchen mit Kartoffelsalat, andere wiederum bevorzugen die klassische Gans mit Rotkohl auf dem festlichen Speiseplan. Wiederum andere bevorzugen Ente, Fondue oder Raclette.
Alternativen
Wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so fett essen darf oder Probleme mit der Verdauung hat, muss das Menü geändert werden – zumindest für diese Personen. Genuss pur, aber Hochleistung für den Stoffwechsel und Ballast für die Hüften, das sind die traditionellen Essgewohnheiten zum Fest. Will oder muss jemand aus der Runde dabei kürzertreten, raten die Ärzte, Ballaststoffe in Form von Gemüse wie Brokkoli, Lauch oder Artischocken zu integrieren, denn sie regen die Verdauung an. Als Alternative zu Gänsebraten mit Rotkohl und Knödeln könnte Lachsfilet mit Orangensauce, Zuckerschoten und Korianderreis auf dem Speiseplan die Energiezufuhr enorm reduzieren.
Wer zum Dessert noch Beerensorbet statt Tiramisu serviert, hat damit einen leckeren und gesunden Abschluss fürs Festtagsmahl. Nach dem Festmahl macht sich häufig Müdigkeit breit. Dagegen hilft, ein ausgedehnter Spaziergang von ein bis zwei Stunden. Das hat man früher viel öfter gemacht. Besonders sonntags nach dem Mittagessen, was ja meist etwas üppiger ausfiel. Oder wenn man sich zum Feiern bei bzw. mit den Verwandten traf und gemeinsam feierte. Sauerstoff und Bewegung bringen den Kreislauf in Schwung und verbrauchen Energie. Zudem wird der Kopf frei, es tritt Entspannung ein und ein gemeinsamer Ausflug bietet Gelegenheit für Gespräche. Generell empfehlen die Ärzte: Gelassenheit und gute Laune sind für das Gelingen der Festtage wichtiger als opulente Menüs.
Leicht frühstücken vorm Fest
Diejenigen, die nach der Bescherung traditionell „reinhauen“ werden, können vorab etwas dafür tun, dass sie Heiligabend nicht buchstäblich mit einem Stein im Magen dasitzen. Das Frühstück sollte an diesem Tag nicht üppig ausfallen. Belassen Sie es zum Beispiel bei einer Portion Obst und einer Schale mit Müsli oder einem fettarm belegten Vollkornbrötchen. Evtl. noch ein Tipp, wie man es vermeidet, zu viel zu essen: langsam essen und gründlich kauen. So haben Sie mehr Genuss und lassen dem Körper Zeit, ein Sättigungsempfinden zu entwickeln. Das schützt vor Völlegefühl. Auch Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Trinken Sie täglich etwa 1,5 Liter Wasser oder Kräuter- oder Früchtetee ohne Zucker und sind Sie zurückhaltend bei alkoholischen Getränken.
Fleischlos aber festlich
Ernähren sich ein Verwandter, mehrere an der Tafel oder sogar alle fleischlos, gilt es nach leckeren Alternativen zu suchen. Zu Weihnachten wollen Veganer und Vegetarier genauso schlemmen wie Fleischesser, also gilt es auch für sie ein komplettes Menü zusammenzustellen. Wem Ideen dafür fehlen, der kann sich beispielsweise bei dem Blog Veganpassion (www.veganpassion.blogspot.de) informieren, der online viele Rezepte für Vor-, Haupt- und Nachspeisen hat.
Einkaufsdilemma
Am liebsten würde man kurz vorm Fest alle Zutaten einkaufen – was jedoch alle möchten und so schnell zu Engpässen führt. Wer schon einmal kurz vor Weihnachten erlebt hat, dass Rotkohl oder bestimmte Kräuter in mehreren Geschäften ausverkauft waren, möchte sich dem nicht noch einmal aussetzen. Um Stress zu reduzieren, sollte man möglichst viel schon Anfang Dezember besorgen. Das Deutsche Tiefkühlinstitut rät Verbrauchern, etwa Kroketten, Eis, Beerenobst und Kräuter frühzeitig gefroren zu kaufen, ebenso Fleisch wie Geflügel, Wild und Lamm.
Wer für Weihnachten eine Suppe als Vorspeise plant, kann sie bereits jetzt kochen, denn Suppen lassen sich prima einfrieren – so sind ein paar Stunden Arbeit bereits erledigt. Niemand wird es dem Geschmack anmerken. Wer an Zeitmangel leidet und stets kurz vor dem Fondue oder Raclette ein am Vortag beim Bäcker gekauftes Baguette in den Ofen gibt, damit es schön kross ist, kann es ebenfalls jetzt kaufen und einfrieren. Heiligabend taut man es auf und es kommt vor der Feier in den Ofen.
Kulinarische Mitbringsel
Als bei der Verwandtschaft Eingeladener weiß man, was sich gehört und bringt etwas mit. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Viele Gastgeber schätzen es, wenn man ihnen Arbeit abnimmt und Essbares zum geplanten Mahl beisteuert. So kann man etwa bei einem traditionellen Gansessen anbieten, einen Topf selbstgekochten Rotkohl mitzubringen. Auch eine Vorspeise, etwa eine Suppe oder ein Nachtisch bieten sich an. Isst die Familie Fondue oder Raclette, so sind selbstgemachte Saucen oder ein leckeres Chutney eine willkommene Aufmerksamkeit. Wer Teile des Mahls beisteuert, nimmt dem Organisator des Familienessens Arbeit ab und schenkt ihm so mehr Zeit, das Fest zu genießen.
Lehnt der Gastgeber ein solches Angebot ab, kommen allerlei andere kulinarische Gaben in Frage. Mit einem selbstgebackenen Stollen etwa kann man Ehre einlegen, und er ist lange haltbar, so dass der Beschenkte auch im Januar noch davon naschen kann. Echte Stollenfans mögen die Leckerei auch, wenn die Feiertage schon vorbei sind. Als Rezept bietet sich etwa Weihnachtsstollen mit Marzipan an. Kekse sind natürlich ein Klassiker, der gastgebenden Süßmäulern stets gefällt. Wer schon früh an kulinarische Präsente denkt, kann ein paar Wochen zuvor ein Öl und einen Essig mit Kräutern aromatisieren und in hübschen Flaschen überreichen – ein nützliches Geschenk.
Ein feiner Rebsaft zum Fest
Einen Festtagsbraten ohne einen guten Tropfen dazu? Das ist für viele Menschen nicht vorstellbar. Die Auswahl fällt einem Nichtweinkenner jedoch oft schwer, denn er weiß nicht, was wozu passt. Zu empfehlen ist ein prickelnder Grauburgunder Sekt „extra brut“ als anregender Aperitif. Ganz klassisch zu Fisch oder Geflügel passt hingegen eine trockene Riesling Spätlese. Wer gerne experimentiert, kann einen leicht restsüßen Zweigelt zu hellem Fleisch oder Fisch servieren. Der überwiegend in Österreich heimische Zweigelt ist im Taubertal eine schnell vergriffene Rarität und etwas Besonderes auf dem Festtagstisch. Zum deftigen Festtagsbraten passt hingegen ein würziger Lemberger. Angebaut wird dieser im Cannstatter Zuckerie, einer der bekanntesten Lagen um Stuttgart.
Wer zum Hauptgang die Familie überraschen will, kann zum Beispiel einen fein würzigen Württemberger Meriot einschenken. Zu kräftigen Wildaromen ist die tief rote und gerbstoffbetonte Neuzüchtung Cabernet Mi tos aus der Lage Heuholzer Dachsteiger eine ideale Kombination. Wer Beratung im Geschäft braucht, sucht den Fachhandel auf und hat zuvor am besten das ganze Menü auf einem Zettel niedergeschrieben.
Winzersekt
Manch einer stößt gern mit etwas Prickelndem aufs Fest an und auch für Silvester ist es gut, sich schon beizeiten mit einem guten Tropfen zu bevorraten. Das Deutsche Weininstitut empfiehlt Anspruchsvollen, sich einen guten Winzersekt für die Feiertage zu gönnen. Wie die Experten mitteilen, ruht und reift Winzersekt mindestens neun Monate, manchmal Jahre, auf seiner Hefe im dunklen und kühlen Keller. Danach werden die Flaschen mit dem Kopf nach unten in so genannte Rüttelpulte gesteckt, vier Wochen lang täglich gedreht und gleichzeitig immer steiler aufgerichtet. Nach diesem aufwendigen Prozess hat sich die Hefe vollständig im Flaschenhals angesammelt. Die Flaschenhälse werden anschließend in ein Eisbad getaucht, so dass die Hefe gefriert. Beim Öffnen der Flaschen wird durch den Kohlensäuredruck der Hefepfropfen herausgeschleudert, was im Fachjargon als „Deformieren“ bezeichnet wird. Wer italienische Schaumweine liebt, kennt sicherlich Franciacorta. Die angesagten hochwertigen Produkte aus dem lombardischen Weinbaugebiet werden mehrere Jahre lang gegoren und gelten als qualitativ sehr hochwertig.
Bier und Glühwein
Nun ist nicht jeder ein Wein- oder Schaumweintrinker. Bierfans möchten ihren Gerstensaft auch zu Weihnachten nicht missen. Manche Bierfreunde haben eine bestimmte Lieblingsmarke, von der sie nicht gern abweichen. Diese bringt der aufmerksame Gastgeber natürlich im Vorfeld in Erfahrung und besorgt sie. Ist der Freund des Gerstensaftes hingegen experimentierfreudig und probiert gern etwas Neues aus, so kann man ihn mit etwas Besonderem überraschen, etwa einem Craft Beer. Damit sind handwerklich hergestellte Qualitätsbiere gemeint, die unendlich viele Varianten bieten. Bier ist ein Getränk mit unglaublich vielen Facetten. Es passt in gehobene Restaurants genauso wie in hippe Bars, in Genussmomente wie in Feierlaune. Für diese Vielfalt jenseits der industriell hergestellten Biersorten stehen die Craft-Beer-Brauer mit Traditionsbewusstsein und Experimentierfreude.
Für das gemütliche Sitzen um den Adventskranz sind Heißgetränke beliebt. Während sich die Kleinen Kakao oder Kinderpunsch schmecken lassen, gibt es für die Erwachsenen Glühwein. Dieser lässt sich auch leicht selbst herstellen und die hausgemachte Variante schmeckt sicherlich besser als die aus dem TetraPak. Erwachsenen, die ein alkoholfreies Heißgetränk wünschen, kann man neben den Optionen für die Kinder auch einen leckeren Chai anbieten – dieser passt wunderbar zu weihnachtlichen Plätzchen.
Klimafreundlich schlemmen
All denjenigen, denen ihre Klimabilanz am Herzen liegt, empfiehlt die gemeinnützige Gesellschaft „CO2 Online“ beim Backen für die Feiertage vor allem Zutaten aus ökologischem Anbau zum Einsatz kommen zu lassen, denn Biobauern verzichten auf chemische Düngemittel, die in der Produktion sehr energieaufwendig sind. Auch pflanzliche Zutaten haben eine gute Klimabilanz, so „CO2 Online“. Ersetzt man etwa 250 Gramm Butter durch die gleiche Menge Pflanzenmargarine, so lassen sich rund 5,7 Kilo CO2 vermeiden. Ein fleischloses Weihnachtsmenü habe ebenfalls einen geringeren CO2-Fußabdruck.
Essen gehen
Auch wenn die meisten Heiligabend traditionell zu Hause feiern, so ist es doch beliebt, am ersten oder zweiten Weihnachtstag mit der Familie essen zu gehen. So kann sich auch der Gastgeber des Heiligabends erholen und es vollauf genießen, sich mit Leckereien bewirten zu lassen. Entweder man entscheidet sich für ein gutbürgerliches Restaurant, um bekannte Festtagsklassiker zu schmausen, oder man gönnt; sich etwas Abwechslung, etwa asiatisch oder italienisch. Worauf auch immer die Wahl heuer fällt – die Reservierung gilt es schon jetzt zu tätigen, denn die Plätze sind zu den Feiertagen stets äußerst begehrt.
Frohes Fest!
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