Bio-Ingwer – ein Ratgeber

Frage

Ich habe eine Anfrage wegen Ingwer, der als Bioware im Supermarkt und Discounter angeboten wird. Laut Deklaration kommt er aus China. Bei einem Bio-Laden vor Ort kommt er aus Peru. Wie kann das sein?

Ich habe den Ingwer nicht gekauft, nur fühle ich mich schon davon in die Irre geführt. Bei der Deklaration Bio geht man doch davon aus, dass die Ware ökologische Kriterien einhält. Diese weiten Transportwege sind aber eindeutig unökologisch.

Antwort

Die Angabe „Bio“ oder „Öko“ ist EU-weit einheitlich rechtlich geregelt. Alle Bio-Lebensmittel müssen die Vorgaben der EG-Öko-Verordnung einhalten. Beispielsweise sind im ökologischen Gemüseanbau chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel sowie der Einsatz von Gentechnik verboten.

Die Verordnung macht aber keine Vorschriften zur Länge der Transportwege bei Bio-Lebensmitteln.

Das kritisieren viele Bio-Käufer, die sich aus Gründen des Umweltschutzes für Öko-Produkte entscheiden. Sie empfinden es zu Recht als „unökologisch“, wenn Bio-Lebensmittel weite Transporte hinter sich haben, vor allem, wenn diese auch regional wachsen, beispielsweise Äpfel.

Letzteres trifft auf Ingwer nicht zu. Er stammt hauptsächlich aus Asien und Südamerika – sowohl ökologische als auch konventionelle Ware – weil er in unserem Klima nicht wächst. Wir können trotzdem gut nachvollziehen, wenn Sie Bio-Ingwer aus China oder Peru aus ökologischen Gründen nicht kaufen wollen.

Wichtig ist aus unserer Sicht, dass Sie als Käufer das Ursprungsland erfahren. Bei den meisten Obst- und Gemüsearten ist das der Fall. In vielen anderen Lebensmittelgruppen erfahren sie die Herkunft dagegen bisher nicht.

Wir fordern deshalb eine verbesserte Herkunftskennzeichnung, damit Verbraucher sich beispielsweise bewusst für oder gegen ein weit gereistes Lebensmittel entscheiden können.

(Stand: 21.11.2013)

Ein Beitrag / Verbrauchertipp unserer/s Leserin/s Sascha Frisch aus Birkenwerder in Brandenburg.

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