Nachhaltigkeit – alle reden davon. Warum werden meistens die Blätter vom Lauch, von den Orangen oder auch von der Roten Bete weggeworfen?
Brokkoli
Seine Röschen schmecken als Suppe, Auflauf und im Gemüse-Curry oder zieren Gemüseplatten. Blanchieren erhält die hübsche grüne Farbe.
… und der Strunk?
Den kann man mitessen. Er liefert Vitamin C und K, Betacarotin, Folsäure und Magnesium und kann es mit den Röschen aufnehmen. Die harte Rinde mit dem Messer abziehen, den Strunk kreuzweise einschneiden oder in Scheiben teilen, dann gart er so schnell wie die Röschen. Lecker sind auch die Blätter!
Hokkaido-Kürbis
Er ist wegen seiner handlichen Größe und der essbaren Schale beliebt. Das Fleisch mundet als Suppe, im Risotto, mit Kartoffeln im Gratin, mit Apfel als Rohkost oder süß-sauer eingelegt.
… und die Kerne?
Sind essbar! Größere Kerne mit einem Löffel herauslösen, anhaftendes Fleisch abrubbeln und abspülen. Auf einem Backblech bei 180 °C etwa 15 bis 20 Minuten im Ofen trocknen, zwischendurch wenden, abkühlen lassen und als Snack einzeln aufknacken. Oder an Vögel verfüttern? Davon wird aber abgeraten. In freier Natur würden Vögel wegen der harten Kürbisschale auch nicht an die Kerne kommen.
Lauch
Die zarten weißen und hellgrünen Teile sind lecker als Suppe, in Schinken gewickelt und gebacken, in der Quiche oder als Belag für Flammkuchen.
… und die grünen Teile?
Bitte nicht wegwerfen! Sie schmecken kräftiger und mit dem Grün kommt auch Betacarotin auf den Teller. Wie die helleren Teile verwenden, sie brauchen aber länger, bis sie gar sind. Oder sehr fein hacken und roh zum Würzen verwenden. Faserige, holzige Teile taugen immer noch zum Auskochen, also für Brühe o. ä.
Orangen
Lecker im Obstsalat, in Fenchel- oder Kohlrabi-Rohkost und auch zu Blattsalaten. Filetieren muss nicht sein – die Trennhäute enthalten gesunde Ballaststoffe.
… und die Schale?
Kann man abreiben und zum Würzen nutzen. Aber nur von Bio-Früchten. Nur dürfen sie nicht mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln behandelt und die Schale weder konserviert noch künstlich gewachst worden sein.
Rhabarber
Rhabarberkompott mit Vanillesoße, Rhabarber-Quark-Kuchen: Essen Sie Rhabarberstiele immer mit Milchprodukten. Ihr Kalzium bremst die Aufnahme der Oxalsäure von Rhabarber.
… und die Blätter?
Sind ungenießbar! Nicht essbar! Sie enthalten ein Vielfaches an Oxalsäure, was Harnsteine begünstigen und die Verwertung von Kalzium, Magnesium und Eisen beeinträchtigen kann. Freizeitgärtnern wird geraten, die Blätter als Mulch zu verwenden. Das schützt die Beete vor Verdunstung, spart Wasser und düngt den Boden.
Rote Bete
Die tiefroten Knollen schmecken mit Birne als Rohkost, mit Apfel als Suppe, gegart und süßsauer eingelegt oder in einem Ofengemüse-Mix.
… und die Blätter?
Weil das Laub den geernteten Knollen Wasser entzieht, werden diese heute meist ohne angeboten. Eigentlich schade. Das Grün enthält bis zu sieben Mal mehr Kalzium und auch mehr Vitamin A und C. Junge Blätter roh in den Salat geben, und kräftigere dünsten. Aber nur gesunde Blätter nehmen! Solche mit braunen, eingesunkenen Flecken müssen weggeworfen werden. Bitte nur Bio-Ware oder selbst Gezogenes verwenden.
Wassermelone
Das fruchtige rote Fleisch ist wasserreich und damit ein idealer Durstlöscher im Sommer – auch als Zutat in alkoholfreien Drinks. Oder mit Mozzarella und Basilikum die süße Abwandlung des italienischen Insalata Caprese.
… und das weiße Fruchtfleisch?
Es hat nicht ganz so viel Aroma, enthält aber viel Wertvolles wie die Vitamine C und B6, und schmeckt klein gewürfelt im Salat, püriert im Smoothie oder süßsauer eingekocht. In Rumänien macht man Marmelade daraus. Die grüne Schale muss aber ab!
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