Ratgeber für den Anbieterwechsel
Wer seinen Strom- und Gasanbieter wechselt, kann aufs Jahr gerechnet bis zu mehreren Hundert Euro einsparen. Das gilt auch für Haushalte, die bei ihrer Jahresabrechnung nichts nachzahlen müssen. Ein Guthaben bedeutet nämlich nicht, dass sie wenig Energie verbrauchen oder diese zu einem günstigen Tarif beziehen.
Um einen günstigen Energieversorger zu finden, sollten Kunden zunächst ihren Strom – und Gasverbrauch ermitteln. Ein Blick in die aktuelle Abrechnung genügt: Dort ist der Jahresverbrauch aufgelistet. Mit diesem Wert können sie nun anhand von Strompreisrechnern im Internet die Preise vergleichen. Dabei sollten Verbraucher aber immer die Voreinstellungen der Preisrechner prüfen. Viele Portale beziehen beispielsweise Rabatte oder Boni automatisch in die Berechnung ein und verschleiern so den eigentlichen Preis pro Einheit.
Auch wer seinem Versorger treu bleiben will, sollte seinen Verbrauch überprüfen. Bei Gas kann ein Tarifwechsel beispielsweise bis zu 150 Euro Ersparnis bringen. Ein Wechsel lohnt vor allem bei der sogenannten Grundversorgung. Sie ist meist der teuerste Tarif.
Vor Abschluss eines Vertrags sollten sich die Verbraucher die Bedingungen genau ansehen. Oft locken Anbieter mit günstigen Preisen, die Verbraucher mit langen Vertragslaufzeiten oder Tariferhöhungen in den Folgejahren teuer bezahlen müssen. Empfehlenswert, sind eine Vertragslaufzeit von maximal zwölf Monaten, eine Kündigungsfrist von einem Monat zum Ende des Kalendermonats und ein Sonderkündigungsrecht, wenn der Anbieter während der Vertragslaufzeit die Preise erhöht. Vorsichtig sein sollten Kunden bei Angeboten mit Vorkasse, Boni, Paketpreisen oder Freikilowattstunden.
Auch bei Bezeichnungen wie „Ökostrom“ oder „grüner Strom“ sollten Verbraucher genau hinsehen. Die Begriffe sind nicht, geschützt, ebenso wenig gibt es dafür allgemeingültige Definitionen. Das heißt, ein Versorger kann selbst entscheiden, was er unter „sauberer Energie“ versteht. Eine Orientierung bieten die Gütesiegel „ok-power“ und „Grüner Strom Label“.
Der Anbieterwechsel selbst ist einfach, kostenlos und ohne Risiko. Wenn man bei Vertragsabschluss den Namen des bisherigen Lieferanten, die Zählernummer, die Kundennummer sowie den letzten Jahresverbrauch angibt, kümmert sich der neue Versorger in der Regel um alles Weitere. Sollte sich der neue Lieferant einmal vom Markt zurückziehen, Pleite gehen oder den neuen Vertrag kündigen, übernimmt der örtliche Anbieter die Ersatzversorgung und beliefert den Kunden mit Energie zum Grundpreis.
Mehr Informationen zum Thema Energie und Anbieterwechsel, insbesondere Details zu einzelnen Anbietern, gibt es bei den Verbraucherzentralen.
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