Es dauert viele Jahre, bis aus einem Neugeborenen ein ausgewachsener Mensch geworden ist. Bei anderen Lebewesen erfolgt das Wachstum sehr viel schneller.
Pferde zum Beispiel haben in der Regel nach ungefähr drei Jahren ihre endgültige Höhe erreicht und bei manchen Pflanzen kann man fast schon zusehen, wie sie sich strecken. Worauf beruhen solche Unterschiede? Was genau geschieht überhaupt beim Wachsen?
Antwort: Ob Menschen, Pferde, Pilze, Bakterien oder andere Lebewesen: Sie alle bestehen aus Zellen. Das menschliche Leben beginnt mit einer einzigen Zelle, der befruchteten Eizelle. Am Ende besteht der Körper aus einer unvorstellbar großen Zahl von Zellen, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen, also ausdifferenziert sind, wie Fachleute sagen. Nach Angaben von Wissenschaftlern besteht der Körper eines Erwachsenen vermutlich aus mehr als 50.000 Milliarden, das heißt 50 Billionen, Zellen.
Laufend sterben Zellen ab und werden durch neue ersetzt. Wie lange einzelne Zellen leben, hängt von ihrer Aufgabe beziehungsweise Art ab. Während beispielsweise Zellen im Darm schon nach wenigen Tagen und Hautzellen nach wenigen Wochen erneuert werden, bringen es Knochenzellen auf ein Alter von mehreren Jahrzehnten. Die Zellen des Herzmuskels erfüllen ihre Aufgaben sogar lebenslang. Voraussetzung für die Entwicklung, das heißt das Wachstum, ist die Fähigkeit von Zellen, sich zu teilen. Wenn ein Lebewesen wie ein Mensch größer und schwerer wird, heißt das, dass sich die Zellen durch Teilung vermehren – Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Mitose.
Gene entscheiden darüber, wie schnell sich Zellen teilen. Bei Bakterien kann dies innerhalb einiger Minuten geschehen. Menschliche Zellen hingegen brauchen Expertenangaben zufolge mindestens einen Tag, um sich zu teilen. Von der Geschwindigkeit der Zellteilung hängt ab, wie schnell Lebewesen wachsen. Allerdings gibt es außer dem Erbgut noch andere Faktoren, die einen Einfluss auf das Wachstum haben, darunter nicht zuletzt besondere Hormone. Auch die Ernährung und bestimmte Erkrankungen können eine wichtige Rolle spielen. Dass Umweltfaktoren die Rate der Zellteilung beeinflussen, zeigt sich auch bei Pflanzen deutlich. Wenn sie genügend Wasser haben, wachsen sie schneller.
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