Ab ca. 2.500 Metern Höhe kann der Mensch höhenkrank werden. Wie kann man sich schützen?
Am einfachsten, rasten und absteigen, das würde helfen. Doch die Höhenkrankheit trifft nicht nur Bergsteiger. Wer etwa in La Paz landet, einem Flughafen in Bolivien in 4.061 Metern Höhe, oder in der tibetischen Hauptstadt Lhasa in 3.656 Metern Höhe, kann sich nicht langsam an die dortigen Bedingungen gewöhnen.
Verschiedene beliebte Urlaubsgebiete dieser Welt liegen hoch oben, wie zum Beispiel die Anden in Südamerika. Auch in Nepal und Tibet spielt sich das Leben zum größten Teil auf über 3.000 Metern ab. Die Menschen vor Ort wissen sich aber zu helfen. Hotels versorgen ihre Gäste mit Sauerstoff in Flaschen, so das Centrum für Reisemedizin (CRM).
Denn wenn der Mensch zu wenig Sauerstoff bekommt, entsteht die Höhenkrankheit. Bei niedrigem Luftdruck gelangt weniger von dem lebenswichtigen Gas in den menschlichen Organismus. Der Körper versucht, den Sauerstoffmangel auszugleichen. Der Mensch atmet dann tiefer und häufiger, das Herz pumpt schneller, um die Organe besser zu versorgen. Auch muss man häufiger zur Toilette gehen, weil die Nieren mehr geflutet werden. Deshalb muss besonders in der Höhe viel getrunken werden.
Notfallmittel im Gepäck
Betroffenen wird plötzlich schwindelig oder übel, der Kopf schmerzt oder der Puls schlägt immer schneller. Auftreten können diese Symptome bereits ab etwa 2.500 Metern Höhe. Urlauber sollten deshalb bei entsprechenden Symptomen an die Höhenkrankheit denken. Um im Fall der Fälle handeln zu können, empfiehlt es sich, auf der Reise Ibuprofen gegen Kopfschmerzen dabeizuhaben. Allerdings ausreichend dosiert, damit es auch wirkt. Eine Woche dauert es in der Regel, bis man sich weitgehend akklimatisiert hat, nach zwei bis vier Wochen vollständig.
Schafft es der Körper nicht, sich dem veränderten Luftdruck anzupassen, versucht er zunehmend, die Gefäße enger zu stellen, um mehr Blut durch die Lunge zu pumpen. Dann beginnt er, Flüssigkeit durch die Gefäße in die Lunge abzupressen.
Es entsteht ein sogenanntes Höhen-Lungenödem, meist nach zwei bis vier Tagen in der ungewohnten Umgebung. Die Menschen husten, bekommen keine Luft mehr. Bei solchen Anzeichen sofort den Notarzt rufen. Ein Höhen-Lungenödem ist lebensbedrohlich. Genauso wie das Höhen-Hirnödem, das ebenfalls nach zwei bis drei Tagen in großer Höhe entstehen kann. Warnsignale sind große Müdigkeit, Schwäche, Verwirrtheit. Betroffene fühlen sich ein bisschen wie betrunken. Viele sind gereizt, das Gehen fällt ihnen schwer. Auch dann gilt: sofort professionelle Hilfe holen.
Vor einer Reise in ein hoch gelegenes Gebiet sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, der sich mit dem Thema auskennt – einen Höhenmediziner. Er kann Ihnen sagen, welche Arzneien in die Notfallapotheke gehören, und eventuell ein Mittel mit dem Wirkstoff Acetazolamid verschreiben. Mit dem Medikament bindet der Körper Sauerstoff besser. Die beste Medizin aber bleibt, es ausschließlich langsam angehen zu lassen. Es ist schließlich Urlaub.
Testen Sie sich selbst:
Wie gut der Körper in großer Höhe zurechtkommt, hängt von der genetischen Veranlagung ab. Besonders anpassungsfähig sind Menschen, deren Muskeln auch wenig Sauerstoff gut verwerten und weiter optimal funktionieren.
Wer hoch hinaus will, kann einen Höhentest machen, um festzustellen, wie der Körper reagieren wird. Dabei atmet man durch ein Gerät Luft mit weniger Sauerstoff ein. Einige Ärzte, Physiotherapeuten oder Sportstudios bieten einen solchen Test an.
Schon mal höhenkrank gewesen?
Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, ein weiteres Mal zu erkranken. Lassen Sie sich am besten vorbeugend entsprechende Medikamente verschreiben.
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