Gute Reise mit Kindern – ein Reise-Ratgeber

Endlich Urlaub. Die schönste Zeit des Jahres. Schnell ein paar Sachen zusammenpacken und ab ins Auto oder in den Flieger. So sah das früher aus, bevor die Kinder auf der Welt waren. Und auch der Urlaub an sich gestaltet sich zwischen Aufstehen im Morgengrauen und gelangweilten Blicken im Museum ein wenig anders als damals.

Heute darf jeder mitgestalten: Mama mag am liebsten in der Sonne sitzen, Papa will Surfen gehen, Kind eins steht auf Freibäder, das zweite hasst schwimmen. Alle Interessen in einem Urlaub unterzubringen, ist schon eine Kunst und kann zum Drahtseilakt werden. Sind die Kinder zufrieden, fühlen sich meist auch die Eltern wohl. Und umgekehrt? Kommen auch die Eltern zu ihrem Recht, gehen sie entspannter mit ihren Kindern um. Tipp: Am Anfang der Urlaubswoche darf jedes Familienmitglied einen Vor- oder Nachmittag planen.

Alle Aktivitäten immer kindergerecht gestalten: Mit Kindern ins Museum? Klingt nach einem Horrortag. Eine erfahrene Reisebloggerin ermutigt kulturbegeisterte Eltern, es auszuprobieren. Sie habe ihren Sohn von Anfang an mitgenommen. Wenn die Kinder damit groß werden, macht es ihnen meist gar nichts aus. Es gibt spezielle Audioguides für Kinder, die es in vielen Museen mittlerweile gibt. Fairerweise sollte hinterher dabei aber auch etwas für die Kinder herausspringen, z. B. ein Eis im Museumscafe oder ein Spielplatzbesuch.

Die Erwartungen herunterschrauben: Es muss die schönste Woche des Jahres werden – so jedenfalls oftmals der Anspruch. Schließlich hat man im Zweifelsfall ein Vermögen berappt, um das Ferienhaus oder Hotel zu bezahlen. Jedem muss aber klar sein, dass die Familie die gleiche bleibt, egal wo. Steckt die Jüngste gerade in der Bock-Phase und der Älteste in der Pubertät – die Launen fahren mit. Also von Anfang an sich diesbezüglich keine Illusionen machen.

Im Urlaub auch mal Fünfe gerade sein lassen: Der Sohn isst gern Pommes. Zu Hause schiebt man dem einen Riegel vor. Aber im Urlaub gelten andere Regeln. Auch den Rhythmus der Familie darf man dem Urlaubsland ruhig anpassen. Lassen Sie die Kinder abends am quirligen Leben im Süden teilhaben. So haben die Kinder die Chance, Land und Leute wirklich kennenzulernen. Aber es muss klar sein, dass zu Hause wieder andere Regeln gelten. Kinder können das gut unterscheiden.

Nehmen Sie sich nicht zu viel vor: Da ist man schon mal so weit geflogen, dann soll jetzt auch das ganze Touriprogramm abgearbeitet werden. Ein nachvollziehbarer Gedanke. Mit Kindern artet es aber schnell in Stress aus. Vorab am besten gar nichts mehr planen, das sorgt nur für Frust, weil man eh nicht alles schafft. Ratsam ist es, maximal zwei Punkte pro Tag zu planen. Noch besser – nur einen. Denn wie lange die Kids durchhalten, lässt sich schlecht absehen.

Nie ohne Snacks das Haus verlassen: Hier ein Teller Spaghetti, da ein Eis – und kurz darauf haben wieder alle Hunger. Wer nicht die komplette Reisekasse in Restaurants lassen will, sollte Snacks zur Hand haben. Droht die Stimmung zu kippen, helfen Gemüsessticks, Apfelstücke oder auch mal ein paar Kekse, die Laune wieder zu heben.

Für Beschäftigung sorgen: Gut ist, wenn man eine Bastelkiste für unterwegs dabei hat. Darin befinden sich Stifte, Papier, Aufkleber und Co. Sie sollte gut befüllt sein und sorgt so dafür, dass Mama und Papa auch mal in Ruhe den Frühstückstisch abräumen oder ein Buch lesen können. Ob es nun die Basteldose, ein Puzzle oder kleine Bücher sind: lassen Sie die Kinder beim Packen selbst wählen, was sie mitnehmen möchten.

Hauptsache, man hat auch Zeit füreinander: Je exotischer das Ziel ist, desto besser? Wenn es ums Abschalten vom Alltag geht, stimmt das nicht ganz. Wegzufahren ist zwar durchaus sinnvoll, weil man woanders eben leichter den Kopf frei bekommt als zu Hause. Viel wichtiger als ein aufregendes Ziel ist aber, dass Eltern und Kinder mal so richtig Zeit füreinander haben. Die „quality time“ im Urlaub ist deshalb umso wichtiger für die Bindung innerhalb der Familie.

Entertainment am besten selbst organisieren: Viele Hotels bieten mittlerweile Betreuung in Kinderclubs an. Aber nicht jeder mag seinen Urlaub in solchen Anlagen verbringen. Auch der nicht pauschal Reisende ist trotzdem auch mal gerne für sich allein. Eine gute Alternative sind familienbetriebene Unterkünfte. Da gibt es nämlich meist auch andere Kinder. Versteht man sich gut und ähneln sich die Vorstellungen vom Urlaub, kann man sich auch mit einer anderen Familie zusammentun und bei der Kinderbetreuung abwechseln.

 

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Jennifer Hillmann aus Bochum in Nordrhein-Westfalen.

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