- Seit wann gibt es die Post?
- Warum ist die Post gelb?
- Wie wurde früher die Post befördert?
- Woher kommt das Wort Post?
- Seit wann gibt es Briefmarken und was war die erste Marke?
Seit wann gibt es die Post?
Ansätze zu einer geordneten Nachrichtenübermittlung gibt es schon bei den alten Ägyptern, Babyloniern, Assyrern, Phöniziern und Persern. Der Transport lag überwiegend in den Händen der staatlichen oder militärischen Machthaber. Die Bevölkerung war bei der Übermittlung ihrer privaten Briefe auf Boten angewiesen, die entsprechend entlohnt werden mussten oder man gab die Briefe Reisenden oder Handelsleuten mit auf den Weg. Nur wenige Menschen konnten schreiben und somit war der alltägliche Bedarf, Briefe zu versenden, nicht vergleichbar mit dem heutigen Briefaufkommen.
Den geordneten Postverkehr im heutigen Sinn, mit festen Postverbindungen und -routen, regelmäßigen Zustellzeiten und von jedermann zu benutzen, gibt es seit Ende des 15. Jahrhunderts. Im Jahr 1493 wurde Johann de Tassis das Hofpostamt Innsbruck als „Hofpostgeneralat von Tirol und den inkorporierten vorder-österreichischen Landen“ von dem deutschen Kaiser Maximilian I. verliehen. Drei Jahre zuvor, 1490, war de Tassis bereits in den Dienst Maximilians berufen worden. Diese Postbeförderung war noch sehr eng an das Herrscherhaus gekoppelt. Erst 1516 wurde vertraglich festgelegt, dass der Beförderungsdienst gegen ein gewisses Entgelt nun von allen genutzt und auch private Korrespondenz befördert werden konnte.
Warum ist die Post gelb?
Wir sprechen seit 1490 von einem organisierten Postwesen: Der deutsche Kaiser Maximilian I. beauftragte damals den Fürsten Johannes von Taxis, sich um die Beförderung der Post zu kümmern. Mit dem kaiserlichen Postregal übernahmen die Fürsten von Taxis die Farben Schwarz und Gelb als Hoheitszeichen. Die Farben galten als die kaiserlichen. Es wird angenommen, dass sie auf die Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahr 800 zurückgehen, dessen kaiserliches Wappen einen schwarzen Adler auf goldenem Grund zeigt. Daraus leiten sich die kaiserlichen Farben Schwarz-Gelb ab, wobei heraldisch „Gold“ = „Gelb“ zu setzen ist. Eine Reihe von Historikern leitet von diesem Gelb das heutige Postgelb ab. Weitere Erklärungsversuche reichen von der „gelben Pestfahne“ zur Verhinderung von Epidemieausbreitungen über die gelblichen Korbgeflechte alter Postwagen bis zu den Farben des Fürstentums Oranien (Orange).
Noch über den Zerfall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahr 1806 hinaus waren die Fürsten von Thurn und Taxis in weiten Teilen Deutschlands für die Beförderung der Post zuständig. Darüber hinaus gab es im Kurfürstentum Brandenburg-Preußen, dem späteren Königreich Preußen, seit 1660 eine Landespost, deren Farbe Blau war. Die preußischen Briefkästen trugen unterschiedliche Farben. So waren sie 1766 gelbgrau, 1838 bronzefarben mit Golddekor und 1850 blau. In Bayern entstand 1806 durch die Übernahme der Thurn und Taxisschen Lehnspost die königlich-bayerische Post, deren Uniformen ebenfalls blau waren. Auch hier konnten die Briefkästen verschiedene Farben haben. Im Deutschen Staatenbund führten nach 1806 viele Postverwaltungen die jeweiligen Landesfarben als Erkennungszeichen ein. So waren die Postillionsuniformen im Königreich Hannover rot. Die Farben des Großherzogtums Baden waren schwarz-gelb. Die Postillione trugen gelbe Uniformen. Von einer einheitlichen Farbgebung für Uniformen, Briefkästen und Fahrzeuge kann für diese Zeit also nicht gesprochen werden.
Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde von der Reichspostverwaltung das Gelb für Fahrzeuge, später auch für Fernsprechzellen, übernommen. Eine Vereinheitlichung der Farbgebung bei Postfahrzeugen gab es im Königreich Preußen bereits seit 1850. Einem Erlass des Preußischen Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten zufolge sollten alle Verkehrsmittel und auch die Eisenbahn einen postgelben Anstrich erhalten. Der starke Ruß der früheren Dampflokomotiven führte aber dazu, dass die Eisenbahnwagen sehr rasch stark verschmutzten, so dass Mitte der sechziger Jahre der weniger schmutzempfindliche dunkelgrüne Anstrich der preußischen Eisenbahnwagen eingeführt wurde.
Die Briefkästen der 1871 gegründeten Deutschen Reichspost waren blau, wobei es sich zu Beginn um ein helles, später um ein dunkleres Blau handelte. Zur Gewährleistung der Einheitlichkeit erhielten die Oberpostdirektionen Farbmuster.
Einen tiefgreifenden Einschnitt hinsichtlich ihrer Farbgebung erlebte die Reichspost im Dritten Reich. Im Mai 1934 erschien im Amtsblatt des Reichspostministeriums eine grundlegende Verfügung über die Änderung des Anstrichs der Postfahrzeuge. Weitere über das Aussehen von Briefkästen, Fernsprechhäuschen, Briefmarkenautomaten usw. folgten. Die neue Farbe der Reichspost war rot.
Aus politischen Gründen sollte das Postrot nach 1945, versteht sich, nicht beibehalten werden. Bereits im Jahr 1946 beschloss der Verwaltungsausschuss für das Post- und Fernmeldewesen in Frankfurt am Main, zum früheren Gelb zurückzukehren. Bei dieser Regelung blieb es auch nach der Gründung der Bundesrepublik und der DDR. Davon ausgenommen waren nur die Fahrzeuge und Gerätschaften des Fernmeldedienstes, deren Farbe mausgrau war.
Die Manifestierung der Farbe Gelb stellvertretend für die Post wurde in jüngster Zeit anlässlich der Postreform und der damit verbundenen Aufteilung in verschiedene Unternehmen verstärkt. Seit Beginn der neunziger Jahre steht Blau für den Postbankdienst, Magenta für die Deutsche Telekom und Gelb weiterhin für die Deutsche Post.
Ein Blick über die Grenzen zeigt im Übrigen, dass Gelb als Farbe auch bei den Postverwaltungen anderer Länder vorherrscht. So ist die Post in den meisten skandinavischen Ländern Gelb, auch in Österreich, der Schweiz und Spanien. Doch auch andere Farben sind möglich. So ist die Post in Großbritannien und Norwegen Rot und in Italien Blau.
Wie wurde früher die Post befördert?
Das Verkehrsnetz, das der römische Kaiser Augustus für sein Reich geschaffen hatte (siehe: Woher kommt das Wort Post?)‚ verfiel mit dem Ende des Römischen Reiches. Auch im Reich Karls des Großen (768 – 818) gab es keinen zuverlässigen Briefverkehr. So entwickelte sich mit der Zeit ein umfangreiches Botenwesen. Klöster unterhielten enge Verbindungen und einen regen Nachrichtenaustausch mit Rom. Mit dem Aufblühen des städtischen Handels entwickelten sich hier eigene Botengilden.
Im 13. Jahrhundert begannen die Städte einen Botendienst mit Städteboten einzurichten. Die Stadt legte den Ablauf eines Botenganges ebenso fest wie die Rechte, Pflichten und Bezahlung der Boten. Kanzlei- und Amtsboten standen dem Rat der Stadt zur Verfügung, die posti ordinarii der Bevölkerung. Allerdings beschränkten sich die Botenrouten auf die Verbindungen zwischen den Städten. Es gelang dem Stadtbotenwesen nicht, ein einheitliches, übergreifendes Netz zu schaffen.
Das Botenwesen wurde entsprechend ab dem Beginn des 16. Jahrhunderts mit dem Aufkommen der Taxisschen Post von dieser abgelöst. Die Fürsten Thurn und Taxis schufen mit ihrem Postnetz den ersten geordneten Postdienst neuzeitlicher Prägung.
Woher kommt das Wort „Post“?
Eine eindeutige Herleitung des Wortes „Post“ gibt es nicht. Sehr wahrscheinlich geht es aber auf den römischen Kaiser Augustus (27 v. Chr. – 14 n. Chr.) zurück. Er schuf ein umfangreiches Verkehrsnetz zur Nachrichten-, Personen- und Güterbeförderung durch das große Römisch Reich. Dieses Verkehrsnetz ist unter der Bezeichnung „cursus publicus“ bekannt Die an den Verkehrsstraßen errichteten Stationen, zur Rast- und zum Pferdewechsel, hießen „mansiones“ bzw. „mutationis“. In einem bestimmten Ort gelegen hießen sie nun „mansio posita in …“ oder „mutatio posita in …“. Daraus hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe der Zeit die Bezeichnung Post entwickelt.
Die Post des Augustus diente im Übrigen nur dem Herrscher und seinem Regierungsapparat. Die Bevölkerung war weiterhin auf privaten, nur allmählich auch gewerbsmäßig betriebenen Nachrichtentransport angewiesen.
Seit wann gibt es Briefmarken und was war die erste Marke?
Die erste Briefmarke ist die „One-Penny-Black“-Marke. Sie wurde am 6. Mai 1840 in England herausgegeben. Sie entstand im Zuge der englischen Postreform. Die bisherige Postbeförderung war den Bedürfnissen der fortschreitenden englischen Industrialisierung nicht mehr gewachsen. Die Untersuchungen von Rowland Hill ergaben, dass die Hauptursachen der Misere in dem komplexen und völlig unübersichtlichen Tarifsystem lagen. Bis dato wurden Gebühren in der Regel vom Empfänger bezahlt, eine Markierung der entrichteten Gebühr auf dem Brief war somit nicht notwendig. Hill forderte nun eine billigere, nur nach Gewichtsstufen bemessene und vom Absender zu entrichtende Briefgebühr einzuführen. Nach längeren Auseinandersetzungen wurde die Hill´sche Postreform am 10. Januar 1840 in einem Gesetz festgeschrieben. Im Mai kam dann die „One-Penny-Black“-Marke heraus.