Das zahlreiche Pflanzen Heilkräfte besitzen, wussten schon die Menschen der Steinzeit. In Pflanzen finden sich viele unterschiedliche Stoffe, die in der Medizin eine Rolle spielen.
Vom Johanniskraut zum Beispiel ist bekannt, dass es beruhigend wirken kann, und dass Kamillentee ein gutes Mittel gegen Verdauungsprobleme ist, erfahren oft schon Kinder. Zu den Pflanzen, die besonders häufig in Gärten anzutreffen sind, gehören Rhododendren. Sie sind in den vergangenen Jahren auch ins Blickfeld Bremer Forscher gerückt. Besitzen Rhododendren Heilkräfte? Und wenn ja, welche?
Antwort: Professoren von der Jacobs University in Bremen suchen seit etwa Anfang 2012 in Rhododendren nach möglichen Wirkstoffen für Arzneimittel. Dabei sind sie nach eigenen Angaben bis zum Frühjahr 2014 bereits auf ein oder zwei Substanzen gestoßen, die möglicherweise irgendwann als Antibiotikum eingesetzt werden könnten. Das heißt: Sie scheinen geeignet zu sein, krank machende Bakterien abzutöten. Wie die Jacobs University erklärt, haben deren Forscher Hunderte von Substanzen aus Rhododendren herausgelöst. Eine große Herausforderung sei nach wie vor, ihre genaue chemische Formel zu ermitteln und herauszufinden, was genau sie bei Bakterien bewirkten, ob sie beispielsweise die Membran schädigten oder Auswirkungen auf die Erbinformation hätten.
Nach Angaben der Experten von der Jacobs University spielten Extrakte aus Rhododendron-Blättern und -wurzeln in Indien, der Türkei und Indonesien bereits in der traditionellen Medizin eine Rolle. Sie seien eingesetzt worden, um Infektionen zu behandeln, Fieber zu senken oder Unwohlsein zu lindern. Schon alte römische Quellen bescheinigten Rhododendron-Honig eine berauschende Wirkung. Der Ausdruck Rhododendron geht auf das Griechische zurück und bedeutet Rosenbaum. Die Pflanzen aus der Familie der Heidekrautgewächse, die ursprünglich aus dem Himalaja stammen, sind heute weit verbreitet. So sind sie zum Beispiel auch in tropischen Gebieten zu finden. Im Bremer Rhododendron-Park wachsen fast 600 Wildarten und mehr als 3.000 Züchtungen. Dort gewinnen die Wissenschaftler der Jacobs University Proben für ihre Untersuchungen.
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