Möglichst unbeschadet durch den Winter kommen – Gesundheits-Ratgeber

Gesundheits-Ratgeber: Möglichst unbeschadet durch den Winter kommen

Wenn der Arbeitskollege vor sich hinschnieft und im Supermarkt vor und hinter einem hustende Menschen stehen, ist die Furcht vor Erkältungskrankheiten groß. Im Winter ist man überall Viren und Bazillen ausgesetzt. Wer aktiv sein Immunsystem mobilisieren möchte, kann auf einige Methoden zurückgreifen, denen Wirksamkeit nachgesagt wird.

Auch wenn man es möchte – Krankheitserregern kann man nicht aus dem Weg gehen, denn der Gang ins Büro, der Einkauf und die Straßenbahnfahrt, wenn das Wetter zu schlecht zum Radeln ist, sind unvermeidbar. Man kann sich aber dagegen wappnen, indem man in der kalten Jahreszeit möglichst gesundheitsstärkend lebt.

Auf Bewegung achten

Wird es draußen kalt und regnerisch, schlägt das bei vielen Menschen nicht nur aufs Gemüt, auch die körperliche Abwehrkraft ist geschwächt. Erkältungen haben im Herbst und Winter Hochsaison. Das einzige Gegenmittel ist, rechtzeitig vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken, etwa durch gesunde Ernährung, viel Schlaf und Bewegung an der frischen Luft.

Sofern draußen kein glitschiger Schneematsch liegt, ist ein täglicher Spaziergang geeignet, um sich Bewegung zu verschaffen. Berufstätige, die mit Bus und Bahn fahren, können eine Haltestelle früher aussteigen und die restlichen Meter gehen. Auf sicheren Strecken, auf denen kein nasses Laub oder ähnliches Gefahr birgt, kann man zudem an seinen freien Tagen walken oder joggen

Fahrrad fahren

Lässt das Wetter es zu, so sollte man sich warm einpacken und Erledigungen mit dem Rad machen, das dafür natürlich winterfit sein muss. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) weist darauf hin, dass ein Frontscheinwerfer mit weißem Reflektor, ein Rücklicht mit zwei roten Reflektoren, Reflexstreifen an den Reifen oder Reflektoren in den Speichen sowie je zwei gelbe Reflektoren an den Pedalen gesetzlich vorgeschrieben sind. Per Dynamo, Batterie oder Akku darf die Beleuchtung betrieben sein. Sie muss sich am Fahrrad befinden und bei Dunkelheit eingeschaltet sein. Der ADFC rät, das Licht schon bei Zwielicht anzuschalten – und das ist im Winter relativ oft der Fall. Übrigens: Wenn das Fahrrad-Rücklicht durch einen Anhänger verdeckt ist, braucht der Anhänger eine eigene Schlussleuchte. Ein Rückstrahler allein reicht dann nicht.

Alltagsradlerlnnen. die bei jedem Wetter unterwegs sind, empfiehlt der ADFC eine möglichst wartungsfreie Lichttechnik: Nabendynamo, LED-Rücklicht mit Standlicht und LED-Frontscheinwerfer, am besten auch mit Standlicht. Manche Modelle schalten sich bei Dunkelheit sogar automatisch ein. Nabendynamos rutschen – anders als Seitenläufer-Dynamos – auch bei Nässe oder Schneematsch nicht durch und erzeugen auch im Winter jederzeit genügend Strom. Vorsicht bei Batteriebeleuchtung. Akkus halten bei Kälte oft deutlich weniger lange durch.

Helle Kleidung und zusätzliche Reflektoren an Jacke, Hose oder Helm sind ein Sicherheitsplus.

Als Extra-Ausstattung empfehlen die Experten Winterreifen. Alternativ kann man auch Reifen mit grobem Profil wählen oder den Druck etwas reduzieren, um die Auflagefläche zu vergrößern. Dabei darf man jedoch nicht den Minimal-Druck unterschreiten. Anders als beim Auto sind beim Fahrrad außerdem Reifen mit Spikes erlaubt. Sie versprechen besseren Gripp auf Schnee und Eis, laufen allerdings auf Asphalt etwas schwerer und machen Abrollgeräusche.

Sich drinnen bewegen

Fitnessstudios sind im Winter überaus beliebt, wenn es etwa in Strömen regnet und man nicht laufen möchte. Wer aber das Haus nicht verlassen mag, kann auch daheim trainieren. So kann man sich Hanteln zulegen, ein Laufband ins Wohnzimmer stellen, mit einem Springseil wie die Boxer trainieren oder Aerobic nach Anleitung praktizieren. Für alle Arten des heimischen Trainings gibt es viele Onlinevideos gratis, professionelle Programme (die Geld kosten) und sogar Apps für das Smartphone.

Sauna

Viele schwören auf Saunagänge, um die Abwehrkräfte in Schuss zu halten. Im Jahr 1990 beauftragten Forscher der Universität Wien 25 Probanden, sich ein halbes Jahr lang regelmäßig in der Sauna aufzuhalten. Die Versuchspersonen waren seltener krank als eine Kontrollgruppe. Wurden sie jedoch krank, waren Dauer und Schwere der Infektionen gleich wie bei den Nicht-Saunagängern. Eine Studie der Berliner Charité hat belegt, dass Saunagänge Grippeinfektionen effektiv vorbeugen sollen, weil sie sich positiv auf den Stoffwechsel auswirken.

Für Neulinge hat das Portal SaunainDeutschland.de Tipps für den Einstieg parat. Dazu gehört, ausreichend Zeit einzukalkulieren, denn ein vollständiges Saunabad dauert laut der Experten mindestens zwei Stunden und soll nicht unter Termindruck stattfinden. Auch sollte man weder hungrig noch mit vollem Magen ankommen, denn beides kann zu Unwohlsein führen. Dabeihaben sollte man einiges an Utensilien ein großes Liegetuch für die Benutzung des Saunaraumes, ein oder zwei Handtücher zum Abtrocknen, Badesandalen, Seife, Shampoo und einen Bademantel, insbesondere für den Besuch der Gastronomie.

Die Profis raten, auf ein ausreichend großes Liegetuch zu achten, auf den der ausgestreckte Körper komplett passt. Die Badesandalen dienen der Vermeidung von Fußpilzansteckung und der Aufrechterhaltung der Fußwärme. Duschen vor dem ersten Saunagang ist Pflicht, da es die Hygiene fördert und Kosmetika sowie Körperfett von der Haut entfernt, die das Schwitzen behindern könnten. Sorgfältiges Abtrocknen danach wird empfohlen, da trockene Haut schneller schwitzt. Ein warmes Fußbad vor der Sauna kann das Schwitzen zusätzlich fördern.

Kuren nach Pfarrer Kneipp

Der Theologe und Hydrotherapeut Sebastian Kneipp (1821-1897) ist der Erfinder der berühmten Kneipp-Therapie. Etliche schwören darauf, um den Winter gesund zu überstehen. Kneippen kann man mit einem Urlaub verbinden und sich vor Ort in die Hände der Profis begeben. Wie der Kneipp-Kurort Wönshofen mitteilt, steht man beim Gesundheitsurlaub in der Morgendämmerung auf, geht barfuß durch den Schnee (sofern vorhanden), dann schnell zurück ins Bett mit einem heißen Heusack auf dem Bauch und ruht, bis es Frühstück gibt. Die Wirksamkeit wird von den Fans nicht angezweifelt, und schon Pfarrer Kneipp sagte: „Eine Kur im Winter ist so wirksam wie zwei Kuren im Sommer.“

Der Kreislauf des „Kurlaubers“ kommt beim Barfußlaufen, Nordic Walking oder einem Langlauf-Ausflug in Schwung. In Kombination mit Wechselgüssen und besagten heißen Heusäcken, einem kneippschen Kräutertee sowie abwechslungsreicher Vitalküche stärken Gesundheitsreisende ihren Körper. Die Kneipp-Kur basiert auf den fünf Elementen „Ernährung, Wasser, Bewegung, Kräuter und innere Ordnung“ Dazu gehören auch Besuche in tropischen Thermen- und Saunalandschaften. Thermalwasser ist als Heilwasser staatlich anerkannt und soll positiv auf Körper und Seele wirken. Natürlich umfasst der Kneipp-Aufenthalt auch einen ärztlichen Checkup.

Wer zuhause kneippen will, kann laut dem Kurbad beispielsweise warm-kalte Wechselduschen praktizieren, bei denen ein bis zwei kurze Temperaturwechsel bei regelmäßiger Anwendung langfristige Wirksamkeit zeigen sollen. Beim kalten Abduschen beginnt man mit dem rechten Bein gefolgt vom linken, dann der rechte und der linke Arm. Im Anschluss geht es über Bauch, Brust, Rücken und Gesicht bis hinunter zu den Fußsohlen. Gegen kalte Füße im Winter soll ebenso ein Wechselfußbad helfen, danach wärmt die angeregte Durchblutung die Zehen laut der Kneipp-Profis von allein. An der frischen Luft und unter sonnigem Winterhimmel stärken „Heimkurer“ ihr Immunsystem beim kurzen Schneetreten etwa im Garten. Hier empfiehlt es sich jedoch nur einige Sekunden und nicht mit kalten Füßen in das weiße Nass zu treten. Insgesamt muss sich der Körper langsam an die Anwendungen gewöhnen und anfangs sollte man nicht übertreiben. Wenn es unangenehm wird, lieber aufhören und am nächsten Tag wieder probieren.

TCM

Es gibt nicht nur die Traditionelle Europäische Medizin, zu der Kneipp gehört, sondern auch die Traditionelle Chinesische Medizin. Zu den Methoden zählen laut der Deutschen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin die Akupunktur, die chinesische Pharmakologie, Qtgong und TaiChi, Tuina (chinesische manuelle Therapie), Psychotherapie der TCM, und Diätetik. TCM hat viele Anhänger, die ihr eine immunsystemstärkende Wirkung zuschreiben.

Ausreichend schlafen

Schlaf ist die beste Medizin, lautet ein Sprichwort. Wie sehr ausreichende Mengen den Abwehrkräften nützen, zeigt sich besonders dann, wenn die Erkältung bereits auf dem Vormarsch ist. Während eines Infekts schüttet der Körper Stoffe aus, die müde machen. So kann sich der Kranke im wahrsten Sinne des Wortes gesund schlafen. Während der Nachtruhe erholt sich der gesamte Organismus und mit ihm das Immunsystem. Nicht zu vergessen ist schließlich auch eine vitaminreiche Nahrung, die nicht zu viel Fett und Zucker enthält.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Christian Feuchler aus Heidelberg in Baden-Württemberg.
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