Ob es als mobiles Gerät an der Scheibe klebt oder bereits vom Hersteller ins Cockpit eingebaut wurde: An die Unterstützung durch ein gut funktionierendes Navigationssystem haben sich viele Autofahrer längst gewöhnt. Doch woher kennt das Navigationssystem eigentlich den richtigen Weg?
Das Gerät muss zunächst erkennen, wo es sich befindet. Ohne den freien Blick zum Himmel geht dabei nichts: Das Navigationssystem braucht „Sichtkontakt“ zu mindestens drei GPS-Satelliten (Global Positioning System). In geschlossenen Räumen, direkt unter dem Autodach oder im Tunnel funktioniert es deshalb nicht. Etwa 30 Satelliten umkreisen die Erde auf konstanten Umlaufbahnen in rund 20.000 Kilometern Höhe. Jeder Satellit sendet fortlaufend drei Informationen, die für die Navigation wichtig sind: seinen Namen, seine Position und die exakte Uhrzeit, zu der er die Meldung losgeschickt hat. Diese Botschaften brauchen zwischen 0,067 und 0,09 Sekunden Zeit bis zum Empfänger auf der Erde. Mit einer exakt arbeitenden Uhr lassen sich so der Abstand zum Sender und damit die eigenen Koordinaten bis auf einige Meter genau bestimmen.
Nun kommt die Software im Fahrzeug ins Spiel. Auf einem Datenträger (SD-Karte, Festplatte, CD-ROM oder DVD) ist eine digitale Landkarte gespeichert. Die aktuellen Koordinaten werden ständig mit der Landkarte verglichen und können so einer Straße zugeordnet werden. Heute sind die eingebauten Routenführer in der Ober- und Mittellklasse weit verbreitet, die Preise meist vierstellig. Mobile Navigationssysteme gibt es inzwischen schon für wenig Geld; 1994 war das erste moderne Navigationssystem in einem Auto noch eine sündhaft teure Luxusausstattung.
Dem amerikanischen GPS wird bald das europäische „Galileo“-System Konkurrenz machen. Es soll Positionen noch genauer bestimmen können, wodurch sich neue Funktionen ergeben: Zum Beispiel könnte das Navigationssystem dann erkennen, wenn der Fahrer in der falschen Richtung auf die Autobahn auffährt und rechtzeitig Alarm schlagen.
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