Ein neuer Job, mehr Auslandskontakte: Da muss die Sprache sitzen. Viele tun sich aber mit dem Lernen schwer.
Endlich hat es geklappt mit der neuen Stelle. Die Arbeit ist einfach fantastisch, gäbe es da nicht die kleine tägliche Herausforderung der Telefonate, E-Mails oder Meetings mit ausländischen Partnern auf Englisch. Hat man eine Fremdsprache länger nicht oder nur sehr eingeschränkt angewendet, fällt es häufig schwer, flüssig zu kommunizieren. Gerade bei der Weltsprache Englisch wirkt das leicht unprofessionell. Jetzt muss Abhilfe her, und zwar schnell.
Wie komme ich wieder rein ins Englische und kann mich verbessern?
Die Sprachlevel sind in sechs Kompetenzstufen unterteilt, also sollte man zuerst herausfinden, wo man steht und was man will, abhängig davon, was man braucht und was man mit der Sprache machen will, empfehlen führende Bildungseinrichtungen. Ein Job etwa, bei dem man am Empfang eines Unternehmens arbeitet, stellt andere sprachliche Anforderungen als ein Job, bei dem man viel ins Ausland reisen oder auch öffentlich kommunizieren muss. Dann sollte man sich fragen: Was für ein Lerntyp bin ich eigentlich? Wir Menschen lernen alle unterschiedlich und individuell. Manche von uns behalten Dinge eher durch Sehen und Hören, andere, indem sie sich beim Lernen bewegen, etwa durch das Zimmer laufen. Man muss beim Lernen sein Gedächtnis entlasten, indem man es auf die richtige Weise füttert.
Aber wie findet man heraus, was für ein Lerntyp man ist?
Am besten fängt man mit dem an, was man gerne tut: Wer gerne liest, sollte einfach auf Englisch lesen, wer gerne Serien schaut oder Radio und Podcasts hört, kann dies ebenso gut auf Englisch tun. Das Wichtigste ist das Eintauchen in die fremde Sprache, die Immersion. Man muss sich das Ausland „nach Hause“ holen. Dafür braucht man sich nicht unbedingt stundenlang hinzusetzen und zu pauken, sondern kann sich auch in mehreren, kleinen Häppchen von etwa zehn bis 20 Minuten verteilt über den Tag mit der Sprache beschäftigen.
Kann man auch mit einer App oder Online- Kursen lernen?
Damit der Spracherwerb gelingt, muss der Lernplan zum Leben passen. In Deutschland legt man traditionell viel Wert auf Präsenz-Unterricht zu festen Terminen, doch der Trend geht zu flexiblen Online-Angeboten. Das hängt natürlich auch mit dem zunehmenden Wunsch und der Notwendigkeit zusammen, die Arbeit ins Homeoffice zu verlegen. Doch Online-Angebote sind sehr unterschiedlich und nicht alle gleichermaßen sinnvoll. Die meisten Apps stellen lediglich simple Richtig-oder-falsch-Fragen. Das ist zwar nützlich, um Gelerntes zu wiederholen, hilft aber wenig, um Neues zu lernen. Anders sieht es dagegen mit persönlichen Sprachlehrern aus, die ihre Kurse per Video-Übertragung geben. Wer an Kursen mit muttersprachlichen Lehrern und anderen Lernenden aus der ganzen Welt teilnimmt, kann Barrieren abbauen und die sprachliche Immersion steigern. Zugleich gewöhnt man sich bereits an unterschiedliche Akzente. Immerhin ist es sehr wahrscheinlich, dass man im Beruf auch mit anderen Nicht-Muttersprachlern auf Englisch kommunizieren muss.
Wie finde ich die Zeit zum Lernen?
Die größte Konkurrenz beim Lernen sind die Arbeit und das Privatleben. Nur noch eben diese Sache für den Job erledigen und dann noch kurz die Kinder vom Sport abholen. Und eigentlich wollte man doch mal wieder diesen oder jenen Freund anrufen. Ein Sprachkurs muss Spaß machen, sonst verlieren die Lerner ihre Motivation und nehmen sich auch nicht die Zeit zum Lernen. Wer schnell Erfolge sehen will, sollte sich die Frage beantworten können, was sie oder ihn persönlich zum Lernen motiviert. Je motivierter man dann ist, desto mehr hängt man sich rein und lernt daher schneller, weil man bereit ist, mehr Zeit zu investieren und zusätzliche Gelegenheiten zum Lernen und Sprechen zu suchen.
Reichen ein paar Wochen Druckbetankung aus?
Nein. Eine Sprache zu lernen – das geht nicht in ein paar Wochen. Zwar kann man Business-English-Floskeln pauken, sich Vorlagen zum Schreiben von E-Mails besorgen und sich mit maschinellen Übersetzungsprogrammen Texte grob übersetzen lassen. Doch wer die Sprache im täglichen Umgang braucht, wird im Beruf nicht weit damit kommen. Besser ist es also, nicht erst bis zum neuen Job zu warten, um das Englisch wieder aufzupolieren.
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