Schulden sind mit Prepaid-Kreditkarten nicht möglich. Die Kunden können nur das ausgeben, was vorher aufgeladen wurde. Das macht die Karten auf Guthabenbasis vor allem für Jugendliche interessant. Die Karten sind nicht teurer als klassische Kreditkarten. Das hat die Untersuchung von 24 Angeboten durch die Stiftung Warentest gezeigt.
Gleiche Leistung wie echte Kreditkarte
Bankkunden können mit Prepaid-Kreditkarten im In- und Ausland an der Ladenkasse bezahlen, im Internet einkaufen und Geld am Automaten abheben – sie also genauso nutzen wie klassische Kreditkarten. Neun der 24 getesteten Prepaid-Kreditkarten bekommen Kunden nur, wenn sie volljährig sind. 15 Angebote sind auch für Jugendliche gedacht. Sie sind günstiger als die Karten für Erwachsene. Einige Karten sind an ein Girokonto beim Kartenherausgeber gebunden.
Für Jugendliche und Freiberufler
Prepaid-Kreditkarten sind gut geeignet für Kinder und Jugendliche auf Reisen. Ihre Eltern können von zu Hause Geld auf die Karten laden, falls das Guthaben mal nicht reicht. Die Guthabenkarten sind aber auch eine Alternative für Menschen mit geringem Einkommen sowie für Freiberufler und Selbstständige. Sie bekommen häufig keine echte Kreditkarte, weil die Anbieter eine gewisse Bonität wie einen regelmäßigen Geldeingang in bestimmter Höhe verlangen. Diese Hürde gibt es bei Prepaid-Kreditkarten nicht. Auch die sonst übliche Anfrage bei der Schufa entfällt in der Regel.
Es gibt kostenlose Karten
Karten für Jugendliche kosten im Jahr höchstens 22 Euro (Postbank). Manche Angebote sind kostenlos: Die Visa Prepaid Card der Berliner Sparkasse kostet bis zum 21. Geburtstag keine Jahresgebühr. Die Mastercard Prepaid der Commerzbank und die Visa Prepaid der Wüstenrot Bank ist bis zum 18. Geburtstag kostenlos. Erwachsene bezahlen für Prepaidkarten bis zu 39 Euro (LBB Visa Card Prepaid).
Nutzungsgebühren kennen
Doch der Jahrespreis ist nicht alles. Im Blick haben müssen die Nutzer auch, was sie für den Karteneinsatz zahlen. Für das Geldabheben am Automaten berechnen die Banken meist einen Mindestbetrag zwischen 5 und 7,50 Euro, sonst um 2 Prozent vom abgehobenen Betrag. Dazu kommt meist die Auslandseinsatzgebühr außerhalb der Euroländer zwischen 1 und 1,9 Prozent.
Aufladen per Überweisung
Die Nutzer von Prepaid-Kreditkarten können das Guthaben per Überweisung auffüllen. Das ist von jedem Konto aus möglich und kostet nichts. Manchmal ist das Laden mit anderen Zahlungsverfahren wie Giropay, Sofortüberweisung oder über eine andere Kreditkarte möglich. Das ist dann aber mit rund 2 Prozent pro Aufladung recht teuer. Die Überweisung ist in der Regel von einem Tag zum anderen auf der Prepaidkarte. Wenn aber das Konto nicht beim Kartenherausgeber geführt wird, kann die Gutschrift einige Tage dauern.
Höchst selten im Minus
Auch wenn es sich um eine Guthabenkarte handelt, kann es in sehr seltenen Fällen vorkommen, dass sie ins Minus rutscht. Etwa, weil nachträglich Gebühren gebucht werden. Sollte dennoch ein größeres Minus auflaufen, sind die Kunden auf der sicheren Seite. Die Bank kann den Betrag nicht zurückfordern, weil die entsprechenden Vertragsklauseln nicht wirksam sind.
Ein Beitrag und Verbrauchertipp bzw. Rezept unserer/s Leserin/s Günter Halmer aus Bexbach im Saarland.
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