Das Wort „Unternehmer“ kommt von: etwas unternehmen. Im Gegensatz zum richtigen Unternehmer, der meist Leute anstellt, die weniger Lohn bekommen als sie eigentlich verdienen müssten, beutet der Mini-Unternehmer seinen eigenen Verstand, seine Phantasie, seinen Einfallsreichtum und seinen eigenen Fleiß aus.
Von nichts kommt nichts! Der Mini-Unternehmer ist hellwach, beobachtet seine Umgebung und ist immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, eine schnelle Mark zu verdienen.
Die beste Idee ist immer die eigene Idee, auf die noch kein anderer gekommen ist. Wenn ein Unternehmen nicht mehr richtig klappt, keinen Spaß mehr macht oder zu wenig Geld bringt, macht der Mini-Unternehmer etwas Neues.
Der Mini-Unternehmer weiß, dass er sein Risiko trägt – und es nicht wie der richtige Unternehmer auf andere (z. B. den Staat) abwälzen kann, wenn er Fehler macht und etwas schiefläuft.
Jedes Unternehmen klein und vorsichtig beginnen! Es ist eindeutig falsch, in der ersten Begeisterung zu viel von einer bestimmten Ware herzustellen. Man kann sich nie darauf verlassen, dass man für eine Idee auch Interessenten findet. Selbst große Unternehmen testen erst, ob ein Produkt ankommt. Man strickt also nicht gleich zehn Pullover, macht nicht gleich fünfzehn Marionetten, sondern stellt zwei oder drei her und prüft erst mal, wie die Marktlage ist. Wenn man Erfolg hat, kann man nach und nach mutiger werden.
Wie der richtige Unternehmer hält auch der Mini-Unternehmer seine Investitionen so klein wie irgend möglich. Es ist einfach dumm, sich eine teure Tonanlage, eine teure Kamera und eine aufwendige Laborausrüstung anzuschaffen, weil man „ja schließlich damit Geld verdienen will“. Richtig ist, so wenig wie möglich zu riskieren. Fast alle Fotografen glauben, sie bräuchten zuerst eine teure Kamera. Das ist falsch. Der Autor hat mit einer gebrauchten Kamera für 30,- Euro so viel Geld verdient, dass er sich davon nach drei Jahren seine erste gebrauchte Leica kaufen konnte.
Der Unternehmer rechnet richtig und lügt sich bei seiner Arbeit nicht in die eigene Tasche. Verdient hat man nicht, was man für ein Produkt bekommt, sondern man muss vom Verkaufserlös die Kosten für Material sowie Werbung abziehen und den Zeitaufwand berücksichtigen. Wer für eine Marionette beispielsweise 40,- Euro bekommt und dafür Material für 10,- Euro braucht und zehn Stunden an seinem Kunstwerk arbeitet, hätte mit Babysitting ohne Risiko mehr verdienen können.
Der Mini-Unternehmer gibt nicht alles verdiente Geld aus, sondern er weiß, dass er „Eigenkapital“ ansammeln muss. Im gleichen Maße, wie sein Unternehmen wächst, braucht er immer mehr Geld für Material und Investitionen. Er muss auch mit Rückschlägen rechnen. Wenn er ein halbes Jahr seine Pullover gut verkauft hat, muss das noch lange nicht so bleiben. Es muss immer genug Geld da sein, um jederzeit etwas Neues anfangen zu können.
Schulden sind immer eine schlechte Sache. Viele „richtige“ Unternehmer arbeiten nur für die Bankzinsen. Wer sich z. B. von seinen Eltern Geld für eine Maschine borgt, mit der er Geld verdienen will, hat Probleme, wenn es nicht klappt, und verliert leicht die Freude an seinem Mini-Unternehmen, wenn er arbeitet und nichts davon übrigbehält, weil er seine Schulden abzahlen muss.
Der Mini-Unternehmer fährt am besten, wenn er seine Abnehmer korrekt bedient. Zufriedene Kunden werden oft Dauerkunden. Man braucht aber nicht in Perfektionswahn verfallen. Jedes Kunstwerk hat irgendeinen kleinen Fehler. Man braucht einen Marionettenkopf nicht wegzuschmeißen, bloß, weil einem z. B. dessen Nase nicht 100prozentig gelungen erscheint.
Wer mit anderen zusammen etwas unternimmt, teilt sich mit ihnen nicht nur die Arbeit und das Risiko, sondern auch den Gewinn. Im Zweifelsfalle ist es immer besser, auf ein paar Euro zu verzichten als auf einen Freund. Geld kann man immer wieder verdienen. Aber gute Freunde sind rar.
Am besten verdient man Geld mit einer Tätigkeit, die einem wirklich Spaß macht. Klar, dass der Mini-Unternehmer einen schnellen Euro verdienen will, aber nichts wäre verkehrter, jetzt verbissen dem Geld hinterher zu laufen und alles andere dabei zu vergessen. Geld ist eine prima Sache und man kann viel damit anfangen. Wer nur ans Geldverdienen denkt, wird meist sehr schnell ein einsamer Mensch. Einsame Menschen sind unglücklich.
Davon abgesehen: Es gibt im Leben wichtigeres und schöneres als Geld. Im Idealfall macht auch der Mini-Unternehmer nur, was ihm Spaß macht, und nimmt dafür, was immer er kriegen kann. Wenn es mal nicht klappt, hat er nicht den geringsten Grund, den Kopf hängen zu lassen. Der kluge Mini-Unternehmer steckt sich am besten einen Zettel in die Tasche, auf dem nur ein Satz steht:
Geld verdienen ist prima,
aber es muss nicht sein!
Gerade Schüler, Studenten und Jugendliche benötigen immer Geld, wer hat schon immer genug Taschengeld, wem reicht schon die Ausbildungsvergütung, das BAföG ….? Wenn man einen „schnellen Euro machen“ will, ist die v. g. Verdienstmöglichkeit gerade für die jüngere Generation – aber auch für alle anderen – ein idealer Job. Man unterscheidet bei beruflichen Tätigkeiten zwischen Jobben, Produzieren und Dealen.
Unter Jobben sind die Tätigkeiten zu verstehen, bei denen der Jobber seine Arbeitskraft für einen bestimmten Lohn zur Verfügung stellt und für andere arbeitet.
Unter Produzieren versteht man die Herstellung von Sachen. Sie kann entweder im Auftrag oder auf eigenes Risiko erfolgen. Der Unterschied zwischen Jobben und Produzieren ist klar: Wer jobbt, verkauft seine Arbeitskraft. Wer produziert, verkauft ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Leistung.
Wenn sich der Jobber bei der Arbeit anstrengt, hat meist nur sein Auftraggeber einen Vorteil dadurch. Wer als Balljunge besonders schnell über den Tennisplatz flitzt, bekommt deswegen nicht mehr Geld pro Stunde.
Wer einen Pullover strickt und verkauft, bekommt dafür so viel Geld, wie der Käufer zu bezahlen bereit ist. Wie lange die Strickerin am Kunstwerk gearbeitet hat, ist dem Käufer egal.
Unter Dealen wird das Verkaufen verstanden. Wer zum Beispiel viel Ahnung von Comics hat, kann sie oft sehr billig einkaufen und teurer weiterverkaufen. Wer Töpferwaren herstellt, produziert. Er muss seine Waren aber auch verkaufen. Die meisten Tätigkeiten sind deshalb sowohl mit Produzieren als auch mit Dealen verbunden.
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