Ein Ratgeber für schönen Genuss: Noch herrscht Winter, und die Menschen verbringen viel Zeit zu Hause. Nach Feierabend und am Wochenende igelt man sich gemütlich ein, träumt, vom Frühling und schmiedet Pläne für den Sommerurlaub. Dazu gehört ein leckeres Getränk und ein Leckerli: Mit einem feinen Tee, Kaffee oder Kakao und ein paar Stückchen Schokolade lässt sich die ausklingende kalte Jahreszelt leichter ertragen. Es gibt viele leckere Varianten, um sich den Alltag zu versüßen.
Schokolade und andere Kakaoprodukte munden uns Deutschen offensichtlich: Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwaren Industrie hat jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr durchschnittlich 10,04 Kilo Schokolade und Schokoladewaren verspeist. Wer in andere Länder reist, findet dort in den Regalen gut sortierter Supermärkte oft mehr als eine Marke deutscher Schoki – die Qualitätsprodukte aus der Bundesrepublik scheinen Süßmäulern in aller Welt zu schmecken.
Lange Geschichte
Laut dem Schokoladenmuseum in Köln war Kakao im präkolumbischen Mesoamerika für die Olmeken, Maya und Azteken ein Göttertrank und diente ihnen im Laufe der Jahrhunderte zeitweise auch als Währung. Im Museum können Besucher anhand teils äußerst seltener Exponate nachvollziehen, welchen Stellenwert Kakao bei diesen Völkern hatte und wie er zubereitet, wurde.
Als das neue Heißgetränk Schokolade laut Museum im 17. und 18. Jahrhundert allmählich Europa eroberte, benötigte man für den standesgemäßen Genuss eigens hergestellte Schokoladenservices aus den wertvollen Materialien Porzellan und Silber. Aus damaligen Zeiten erhaltene Schokoladentassen und -kannen belegen den feudalen Gebrauch der Luxusware an den Höfen und geben ein Stimmungsbild des Lebens der damaligen Adelsgesellschaft, das vom gepflegten Nichtstun geprägt war.
Noch heute beliebtes Getränk
Heiße Schokolade beziehungsweise Kakao ist auch heute noch ein beliebtes Getränk. Dieses lässt sich nicht nur mit regulärer, sondern auch mit laktosefreier und pflanzlicher Milch zubereiten. Mit einem hochwertigen Bio-Kakao aus fairem Handel als Geschenk kann man Fans des Getränks überraschen. Für besonders Gesundheitsbewusste gibt es Rohkakao. Neben Pulver bietet der Handel auch jede Menge weitere Kakaoprodukte zur Getränkezubereitung, etwa Trinkschokoladensticks aus Nüssen und belgischer dunkler Schokolade, die man in heiße Milch einrührt.
Tradition und Innovation
Schokolade zum Essen ist für manche eine täglich genossene Leckerei. Klassiker wie Vollmilch-, Nuss- oder Herrenschokolade haben nach wie vor viele Fans und werden sicherlich nicht aus der Mode kommen. Süß wird Schokolade längst nicht mehr nur durch Zucker, es gibt auch Versionen, die mit Stoffen wie Xylit und Stevia gesüßt werden. Neben den süßen Neukreationen, die ständig auf den Markt kommen, sind in den 2000er Jahren auch Varianten populär geworden, die in eine andere Richtung gehen: Zutaten wie Chili, Pfeffer und Salz ergeben ganz eigene Kreationen, die inzwischen viele Anhänger haben.
Stark gewachsen ist in den vergangenen Jahren das vegane Segment, das inzwischen viele Sorten aufzuweisen hat. Für Veganer, die .MiIchschokolade vermissen, gibt es auf Basis von Reissiruppulver Imitate, die nah an den Geschmack des tierischen Originals herankommen.
Manch großer Fan genießt Schokolade nicht nur als Süßigkeit, sondern kocht damit auch Anregungen für Herzhaftes wie Schokoladen -Espresso- Focaccia und schokoladige Tomaten-Antipasti bietet zürn Beispiel das Buch „Kochen mit Schokolade“ von Eberhard Schell (ISBN 978-3862442621, Christian Verlag).
Wer Schokolade liebt, Neuheiten schnell erfahren und sich mit anderen Fans austauschen möchte, kann dies im Internet beispielsweise in verschiedenen Portalen.
Weißlicher Belag: kein Schimmel
Mitunter bemerken Süßmäuler, die Schokoprodukte nach einigen Wochen Lagerung auspacken, darauf einen weißlichen Belag. Forscher geben hierfür Entwarnung. Laut der Fraunhofer Gesellschaft handelt es sich nicht um Schimmel, sondern um sogenannten Fettreif, der weder gesundheitsschädlich ist noch geschmackliche Auswirkungen hat. Diesen können selbst sehr hochqualitative Produkte mit Schokoladenüberzug nach einer gewissen Lagerzeit entwickeln, so die Wissenschaftler, die die Hersteller dabei unterstützen, ihre Waren residenter gegen Fettreif zu machen.
Werden Weihnachtsmänner zu Osterhasen?
Angesichts der nahenden Osterzeit hat ein Gerücht wieder Konjunktur: Manche Menschen mutmaßen, nicht verkaufte Weihnachtsmänner würden eingeschmolzen, um dann als Osterhasen aufzuerstehen und die Kassen klingeln zu lassen. Die Hersteller von Schoko-Osterhasen, -Nikoläusen oder -Weihnachtsmännern fertigen ihre Saisonartikel stets aus frisch hergesteIlter Schokoladenmasse, widerspricht der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie derlei Spekulationen. Alles andere würde den hohen Qualitätsansprüchen nicht genügen und wäre auch lebensmittelrechtlich gar nicht zulässig. Auch das Umverpacken von Saisonware sei weder gesetzlich erlaubt noch ökonomisch sinnvoll.
Kaffee: Trend zum Zweit- und Drittgerät
Ein Käffchen weckt morgens die müden Lebensgeister und auch tagsüber mögen viele nicht auf eine Tasse hier und da verzichten. Wie der Deutsche Kaffeeverband meldet, ist klassischer Röstkaffee nach wie vor der meistverkaufte, gefolgt von ganzen Bohnen und Einzelportionen wie zum Beispiel Kapseln, die immer beliebter werden. Vielfalt gibt es auch in der Zubereitungsart. Inzwischen nutzen viele Bundesbürger zwei verschiedene Brühsysteme parallel. Nach Erhebungen des Vereins verfügten im Jahr 2013 bereits ein Drittel (33,7 %) der Haushalte über zwei Kaffeemaschinensysteme, 8,3 Prozent bereiten mit drei verschiedenen Systemen ihren schwarzen Sud zu und 1,4 Prozent nutzen gar vier oder mehr Systeme.
Wie kann die parallele Nutzung aussehen? Für die Herstellung von Filterkaffee wird beispielsweise die klassische Filterkaffeemaschine genutzt, ein Latte Macchiato entsteht mithilfe eines Vollautomaten und für einen Espresso greift man zur Siebträgermaschine.
Nach Verbandsangaben ist die aus vier Porzellanteilen bestehende „Karlsbader Kanne“ aus Uromas Zeiten wieder in. Der grob gemahlene Kaffee wird dabei direkt in ein Doppelsieb aus Porzellan gegeben, darauf wird ein Porzellan-Wasserverteiler gesetzt und langsam heißes Wasser eingegossen. Sobald der gesamte Kaffee durchgelaufen ist, nimmt man den Wasserverteiler ab, setzt den Deckel drauf und fertig ist der vollmundige Kaffee.
Brühen im Siphon
Bei der Zubereitung im Siphon kommen die physikalischen Gesetze des Vakuums zum Einsatz. Das Besondere daran, der Kochvorgang kann genau beobachtet werden. Durch Erhitzen des Wassers im unteren Glasgefäß bildet sich Wasserdampf, der das Wasser in einen oberen Glaskrug drückt, wo es sich mit dem Kaffeepulver vermengt. Stoppt man die Wärmezufuhr, fließt das Wasser bzw. der fertige Kaffee mithilfe von Unterdruck in das Glasgefäß zurück, der Kaffeesatz verbleibt im oberen Teil. Auf diese Weise wurde Kaffee bereits vor 150 Jahren zubereitet. Heute feiert der Siphon ein Comeback, da der Kaffee besonders rein und aromatisch schmecken soll.
Experimentierfreudige können sich am sogenannten Cold-Drip versuchen, der aus Asien stammt. Das Kaffeemehl wird dabei über mehrere Stunden mit kaltem Wasser durchfeuchtet und anschließend über einen Filter langsam abgegossen. Je nach Mahlgrad und Filter kann dies einige Zeit dauern. Feines Kaffeekonzentrat sammelt sich dabei langsam in der Kanne. Der Cold-Drip-Kaffee kann pur mit heißem Wasser verlängert oder als Zutat in einem Eiskaffee getrunken werden. Kenner beschreiben den Geschmack als weicher und weniger säurehaltig. Im Kühlschrank hält sich Cold-Drip einige Tage lang.
Die perfekte Tasse Tee
Der große Konkurrent des Kaffees ist Tee, das weltweit beliebte Heißgetränk. Jeder hat seine eigene Zubereitungsmethode, auf die er schwört. Gibt es eine, die objektiv am besten ist? Nein, so der Deutsche Teeverband. Es gibt keine Richtlinie, die vorschreibt, wie Tee zubereitet werden soll, aber Tipps, die den Aufguss noch schmackhafter machen können. Denn sowohl die Teesorte, als auch die Menge und Ziehdauer sind abhängig von den Vorlieben des Teegenießers: Teegenuss ist individuell.
Pro Tasse verwendet man üblicherweise einen Teelöffel losen Tee oder einen Teebeutel. Für eine Kanne nimmt man einen Teelöffel oder -beutel zusätzlich. Damit Aromen und Geschmack sich besonders gut entfalten, empfiehlt der Deutsche Teeverband Filter zu verwenden, die den Blättern genug Platz lassen, um sich auszubreiten. Die Ziehdauer von losem Tee und von Teebeuteln ist dem Verein zufolge unterschiedlich. Die Ziehdauer von Teebeuteln ist generell etwas kürzer als bei losem Tee, da die Teeblätter im Beutel kleiner sind, so dass sich die Inhaltsstoffe des Tees schneller lösen.
Superfood Matcha
Beim neuen Superfood Matcha handelt es sich laut dem Deutschen Teeverband um ein Edel-Getränk aus gemahlenem grünen Tee, das aus Japan kommt und etwas mehr Tee-Koffein als normal aufgegossene schwarze und grüne Tees enthält. Bei der Zubereitung muss man dem Verein zufolge eine gewisse Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit beweisen. Nachdem das Grünteepulver mit heißem Wasser übergossen ist, wird der Schneebesen geschwungen und möglichst viel Schaum produziert. Das Ergebnis ist hübsch anzusehen und schmeckt leicht süß.
Tee im Essen?
Kulinarisch Aufgeschlossene verlassen ausgetretene Denkpfade, was Tee angeht, und verwenden ihn nicht nur als Getränk. So wird Tee etwa in manchen Backrezepten verwendet, wie zum Beispiel der Armoede Cake (zu deutsch: Armutskuchen), den man in den Niederlanden kennt und zu dessen Zutaten heißer schwarzer Tee gehört. Hobbyköche, die sich fürs abendliche Menü einmal an einer Suppe versuchen möchten, können Rezepte im Internet finden. Ob im Glas, im Becher, in der Tasse oder auf dem Teller – Kakao, Kaffee, Tee und Schokolade bieten unendlich viele kulinarische Möglichkeiten, die uns das Warten auf den Frühling versüßen.
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