Seit wann gibt es Börsen – Die Frage des Tages

Seit wann gibt es Börsen?

Börsen sind Orte, an denen sich Händler treffen, um zum Beispiel Wertpapiere oder Devisen zu kaufen oder zu verkaufen. Das Geschehen an den Börsen spielt in der heutigen Wirtschaft eine zentrale Rolle. Dass dies nicht immer und überall so war, zeigt zum Beispiel der Blick auf die sozialistischen Staaten des 20. Jahrhunderts. Dort wurde versucht, eine Wirtschaft ohne maßgeblichen Einfluss privater Kapitalbesitzer aufzubauen. Wann sind die ersten Börsen entstanden?

Antwort: Als Vorformen der Börsen werden in Geschichtsbüchern die sogenannten „collegia mercatorum“, das heißt Zusammenkünfte von Kaufleuten, im Römischen Reich der Antike und die mittelalterlichen Handelshallen genannt. Börsen im modernen Sinn gibt es erst seit etwa einem halben Jahrtausend. Die Bezeichnung Börse tauchte erstmals im 16. Jahrhundert auf. Sie geht angeblich auf eine Kaufmannsfamilie namens van der Burse in Brügge zurück. Vor deren Haus sollen sich Kaufleute zu Geschäftszwecken getroffen haben. Im Wappen der Familie sollen drei Geldbeutel zu finden gewesen sein. Der Familienname wird mit dem niederländischen Begriff „beurs“ für Geldbeutel und dem lateinischen „bursa“ für Ledersack in Verbindung gebracht. Die erste internationale Börse wurde 1531 in Antwerpen gegründet. In Deutschland entstanden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Börsen in Augsburg und Nürnberg, in der zweiten in Hamburg und Köln. Im 17. Jahrhundert wurde auch in Bremen eine Börse eingerichtet. Die Zeit der ersten Börsen wird auch als Frühkapitalismus bezeichnet. Geprägt war diese Phase dadurch, dass Geld und Produktionsmittel wie Geräte zunehmend wichtiger wurden als der Besitz von Grund und Boden.