Rauchen kann jeder, Pfeife rauchen können nur wenige. Gehören Sie dazu?
Nachfolgend 11 Charakterfragen. Wenn Sie diese beantworten, wissen Sie, ob Sie der „geborene“ Pfeifenraucher sind. Klar, Rauchen ist heutzutage in der Gesellschaft nicht mehr so akzeptiert, wie früher, aber grundsätzlich wird diese Ablehnung von der Kritik und dem Bewusstsein getragen, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist. Aber zwischen dem allgemein unter „Rauchen“ verstandenen Rauchen von Zigaretten und dem Rauchen von Pfeifen besteht – aus gesundheitlicher Sicht – ein elementarer positiver Unterschied, wie Sie im Nachfolgenden lesen könne.
Pfeife rauchen ist Charaktersache
Wenn Sie dies lesen, sind wir ja unter uns und nicht im Fernsehquiz, wo Millionen zusehen. Deswegen können Sie die folgenden Fragen ganz offen beantworten und ruhig ein „Nein“ riskieren. Es geht nämlich darum, festzustellen, ob Sie die Charaktereigenschaften besitzen, die unabdingbar sind, um Pfeifenraucher zu werden. Sollte sich herausstellen, dass Pfeife rauchen nichts für Sie ist, wäre dies ja auch nicht schlimm, höchstens schade. Allerdings, wenn Sie bei allen Fragen ein „Ja“ ankreuzen können, winkt Ihnen als Lohn zwar nicht gerade eine Million, aber doch einer der größten Genüsse, den dieses Leben zu bieten hat. Aber fangen wir doch einfach an……
Haben Sie Durchhaltevermögen?
Pfeife rauchen ist eine Kunst. Und wie jede Kunst fällt sie einem nicht in den Schoß. Kein Goethe, kein Picasso, kein Paganini und kein Caruso ist vom Himmel gefallen, kein Spitzensportler, ob Boris Becker oder Beckenbauer, erreichte sein Ziel ohne Anstrengung. Denn der Weg zur Meisterschaft, gleich welcher, ist mit harter Arbeit gepflastert. Dasselbe gilt für Wissenschaftler, Forscher und Top-Manager, eigentlich für alle, die etwas Besonderes erreicht haben. Sogar die Religionen lehren, dass der Weg zur Erleuchtung ein Weg der Leiden und Askese ist. Auch Pfeifenraucher zu werden ist alles andere als einfach. Habe ich Sie jetzt erschreckt? Nun gut, ganz so schlimm ist es mit dem Pfeife rauchen nicht. Sie müssen sich nicht die Finger wund spielen, nicht täglich Ihre Muskeln malträtieren und auch nicht in der Wüste darben. Aber es bedarf doch einer gewissen Lehrzeit und Übung, bis Sie mit einer Pfeife souverän umgehen können und sie Ihnen den höchsten Genuss spendet. Wollen Sie das auf sich nehmen? Dann weiter. Nein? Na gut, einen Versuch war es wert.
Sind Sie leidensfähig?
Die härteste Herausforderung erwartet Sie schon zu Anfang. Denn wenn Sie Ihre erste Pfeife anstecken, werden Sie enttäuscht feststellen: Sie schmeckt nicht! Auch das Geschmacksempfinden für das Essen und die Zigarette lässt vorübergehend nach. Denn Zunge, Mund und Nase werden gereizt und müssen sich erst einmal an den spezifischen Tabakrauch der Pfeife gewöhnen. Zudem muss man neue Pfeifen erst einrauchen. Eine Zwickmühle, die Ihre Leidensfähigkeit auf eine harte Probe stellt. Also Pfeife rauchen, nichts für Warmduscher? Zumindest nicht in der Anfangsphase. Wenn Sie sich das nicht antun wollen, dann sparen Sie sich den Rest der Lektüre – und tschüss. Aber falls Sie diese Phase heldenhaft durchstehen, schmeckt die Pfeife von Tag zu Tag besser und nach etwa zwei Wochen werden Sie begeistert feststellen: nichts auf der Welt bringt mehr Genuss als ein guter Tabak in einer gut eingerauchten Pfeife.
Können Sie sich beherrschen?
Nächste Runde: Wie steht es um Ihre Selbstkontrolle? Eine ganz wesentliche Eigenschaft, um richtig Pfeife zu rauchen. Denn erstens, Pfeifenrauch inhaliert man nicht. Nie und nimmer! Nicht nur, weil dadurch Pfeife rauchen weniger schädlich als Zigarette rauchen ist, sondern auch, weil eine gute Pfeife mit einem edlen Tabak so gut schmeckt, dass dies gar nicht nötig ist. Zweitens ist es eminent wichtig, dass die Pfeife nicht zu heiß wird. Zu große Hitze zerstört sie nach kurzer Zeit. Sie schmeckt dann scheußlich oder brennt sogar durch. Das bedächtige, kontrollierte Rauchen bedarf aber, bevor es zur Gewohnheit wird, einer gewissen Selbstbeherrschung, die insbesondere Umsteigern von der Zigarette anfangs schwer fällt, sind sie doch gewohnt, heftig zu ziehen. Aber es muss sein. Nur wenn Sie sich das zutrauen, werden Sie ein guter Pfeifenraucher. Falls nicht: Sorry, war nett mit Ihnen.
Haben Sie Selbstbewusstsein?
Noch an Bord? Dann ein weiterer wichtiger Punkt. Im Gegensatz zu einer verbreiteten Meinung ist es nämlich so: Pfeife rauchen verleiht nicht etwa Persönlichkeit, sondern Pfeifenraucher haben Persönlichkeit! Da es, wie schon gesagt, wirklich nicht einfach ist, Pfeifenraucher zu werden und zu sein, bleibt es auch nur wenigen vorbehalten. Unter den Rauchern sind Zigarettenraucher die große Masse. Und sie sind nicht nur die Masse, sie gehen auch in ihr unter, im Gegensatz dazu ragen Pfeifenraucher aus ihr heraus, denn Pfeife fällt auf, profiliert. Als Pfeifenraucher sind Sie daher immer ein wenig exponiert. Sollten Sie also lieber ein Leben als graue Maus und in Anonymität führen wollen, dann muss auch aus diesem Grund von Ihrem Vorhaben abgeraten werden. Schade, aber nur starke Charaktere sollten weiterlesen.
Sind Sie sorgfältig?
Moment! Sie sind noch längst nicht über’n Berg. Von einem guten Pfeifenraucher wird nämlich nicht nur Souveränität verlangt, sondern auch etwas, was genau das Gegenteil ist: eine gewisse Sorgfalt, sogar Pingeligkeit. Denn Rauchgerät und Tabak wollen gepflegt werden. Nach jedem Gebrauch muss Ihre Pfeife z.B. sorgfältig gereinigt werden, sonst wird sie bald zum Ärgernis für Ihre Geschmacksorgane und die Umwelt. Sie versumpft, verkrustet und beginnt übel zu schmecken. Dies erfordert natürlich einen gewissen Zeitaufwand und einige Reinigungsutensilien. Sollten Sie diese Umstände scheuen, dann lassen wir es jetzt besser dabei. Einverstanden? Schönen Tag noch.
Sind Sie bereit, für Ihr Vergnügen auch Geld auszugeben?
Hallo, Sie sind immer noch im Rennen. Freut mich. Dann die nächste Grundsatzfrage. Sie wissen ja, nichts im Leben ist umsonst und die außerordentlichen und besonders schönen Dinge haben in der Regel auch einen etwas höheren Preis. Nun kann man das Vergnügen Pfeife zu rauchen, wie seinerzeit Opa in der Gartenlaube, auch billig gestalten, indem man sich auf drei, vier preiswerte, aber gute Pfeifen beschränkt und sich einen besonders preisgünstigen Tabak Marke Bahndamm Ostseite aussucht. Dann ist Pfeife rauchen wahrscheinlich die billigste Art, Tabakrauch zu genießen. Aber wer will das schon? So viel Askese es bedarf, Pfeifenraucher zu werden, so genussreich ist es nämlich, dies dann zu sein. Gibt es doch verführerisch viele, sensationell schöne Pfeifen. Von berühmten Marken und exklusiven Pfeifendesignern in unterschiedlichsten Formen und Maserungen. Dazu haben Sie die Wahl unter einer Vielzahl exzellenter Tabakmixturen edelster Provenienzen (von Virginia und Java bis Simbabwe und Mazedonien) mit faszinierenden Schnitten und Aromen. Ja, und wenn Sie erst der Sammeltrieb packt, dann kann ihr neues Faible natürlich schnell noch mehr kosten. Aber ein Trost: Ich habe noch keinen Euro bereut, den ich für Pfeifen und Tabak ausgegeben habe. Es war’s immer wert und ruiniert hat es mich auch nicht. Billiger als Zigaretten rauchen war es zudem allemal. Halten wir trotzdem fest: Pfeife rauchen ist nichts für notorische Geizkragen, die sich nicht einmal für den eigenen Genuss vom schnöden Mammon trennen können. Auch von solchen darf ich mich hier verabschieden. Good bye!
Sind Sie konfliktbereit?
Auch dieses Thema muss noch zur Sprache kommen. Sowohl in der Öffentlichkeit wie in den eigenen vier Wänden kann es zu Konflikten kommen. Nicht überall sind heute Raucher mehr gern gesehen. Wappnen Sie sich also auf Diskussionen mit Ignoranten, die selbst den köstlichsten Pfeifenduft nicht akzeptieren. Und wenn auch das Pfeife rauchen die Formel 1 unter den Möglichkeiten Tabak zu genießen ist, müssen Sie damit rechnen, dass das Vergnügen damit in Nichtraucherzonen mindestens so häufig ausfällt wie Ferrari oder McLaren auf der Piste. Im trauten Heim drohen Probleme anderer Art. Denn wenn auch Pfeifenrauch eine angenehme Raumnote verleiht, vergilben in einem Pfeifenraucherhaushalt weiße Wände, Vorhänge und Tischdecken schneller als bei „Nichtrauchers“. Das ist ein „Naturgesetz“. Am besten lösen Sie diesen Konflikt in dem Sie öfter mal lüften und ab und an einen Extraanstrich bzw. eine Extragardinenreinigung spendieren. Aber falls Sie Konflikten grundsätzlich aus dem Wege gehen, oder zuhause unter dem Pantoffel stehen, dann ersparen Sie sich am besten schon den Versuch, Pfeifenraucher zu werden. Es gibt andere Hobbys, die niemanden aufregen, z.B. Briefmarken sammeln.
Sind Sie sensibel?
Wir sind schon fast am Ziel. Aber eins noch: Pfeifen sind nicht aus Stahl. Und da Holz ein sensibles Material ist und Meerschaumpfeifen noch sensibler sind, sollten Sie selbst auch eine gewisse Sensibilität mitbringen und mit ihnen behutsam umgehen. Wer als Pfeifen-Rambo die Pfeife an Betonpfosten ausklopft, sie nicht mal beim Wolkenbruch aus dem Mund nimmt, die Politur mit Kratzern verunstaltet, wird an seinen edlen Stücken nicht lange Freude haben. Die makellosen Polituren sind empfindlich und neben dem schon erwähnten „Heißrauchen“ ist Wasser der größte Feind der Pfeife. Also empfiehlt es sich, Ihre Pfeifen sorgsam zu behandeln und zu schützen. Am besten, Sie bringen Sie in einer Pfeifentasche unter. Eine solche Tasche ständig mit sich herumzutragen ist aber nun auch nicht jedermanns Sache. Auch Tabakdosen und -beutel sollten nicht offen bleiben, sonst trocknet der Tabak aus. Man braucht einfach ein wenig Liebe und Sorgfalt für diese Dinge. Wenn Sie kein Händchen für so etwas haben, begraben Sie besser noch jetzt Ihre Ambition, Pfeife zu rauchen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Können Sie das Glück ertragen?
Was soll nun diese merkwürdige Frage noch? Glauben Sie mir, sie ist wichtig. Alle Pfeifenraucher, die ich kenne, haben nämlich, so unterschiedlich sie auch sind, eine gemeinsame Eigenschaft: die Fähigkeit, mit ihrer Pfeife glücklich zu sein. Ob bei der Arbeit, am Feierabend, allein oder in der Öffentlichkeit. Selbst unter widrigsten Umständen. Pfeifenraucher ruhen in sich selbst und können den Genuss genießen. Sie haben Freude am Geschmack, am Rauch als solchen und empfinden ein taktiles Vergnügen ganz eigener Art, wenn sie ihre Pfeife anfassen. Hören Sie nun also bitte noch nach innen. Spüren auch Sie diese Fähigkeit, im Genuss glücklich zu sein? Sonst sollten Sie jetzt die letzte Chance nutzen, auszusteigen. Schade.
Sind Sie rücksichtsvoll und tolerant?
Die Debatte der letzten Jahre bezüglich Raucher und Nichtraucher und die gesundheitlichen Folgen des Rauchens kennt wohl jeder. Wie schon vorangegangen beschrieben, ist bei richtigem rauchen einer Pfeife das gesundheitliche Risiko für den Raucher gering. Das muss also jeder für sich selbst entscheiden. Aber wie sieht es mit unseren Mitmenschen aus? Sind sie rücksichtsvoll und tolerieren Sie auch die Ansichten und Meinungen der Nichtraucher. Mitunter bekommt man den Eindruck, Raucher sehen die Nichtraucher als ihre Feinde und Gegner, die dem anderen ein „Grundrecht beschneiden“ wollen. Aber auch die Nichtraucher verhalten sich mitunter gegenüber den Rauchern unverständlich radikal. Nehmen allerdings die Raucher Rücksicht auf die Nichtraucher und rauchen nur in den entsprechend ausgewiesenen Räumlichkeiten und tolerieren die Nichtraucher die Ansicht und Gewohnheiten der Raucher, ist auch ein gutes Miteinander möglich. Und auch Kinder haben ein Recht auf rauchfreies Leben, also bitte nicht im gleichen Raum oder beim im Auto Zusammenfahren rauchen.
Sind Sie noch dabei?
Willkommen im Club der Pfeifenraucher! Sie besitzen alle moralischen und charakterlichen Qualitäten und das Durchhaltevermögen, um den Gipfel des Rauchgenusses zu erklimmen. Jetzt stellt sich nur noch die Frage nach Ihrer Entschlusskraft. Sie müssen ja nun für sich entscheiden, Pfeifenraucher zu werden. Ihr Fachhändler hilft Ihnen gerne dabei. Er hat übrigens nicht nur weitere gute Ratschläge für Sie, z.B. zum Thema „Einrauchen“, sondern auch ein Einstiegsangebot mit einer hochwertigen Pfeife, einem guten Tabak und den wichtigsten Utensilien. Und das zu einem fairen Preis.
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