Erkältung, Schnupfen etc. – Gute Ratschläge gibt es ja viele. Aber was ist dran? Lesen Sie weiter, es wird aufgeklärt.
Ursache: Kommt Erkältung von Kälte?
Ganz so einfach ist das nicht. Nicht die Kälte verursacht Schnupfen. Schuld sind in der Regel Viren. Warum erkältet man sich trotzdem häufiger im Winter und seltener im Sommer? Das liegt daran, dass die Viren vor allem von Oktober bis April ihr Unwesen treiben. Weil in dieser Zeit mehr Menschen erkranken, steigt auch die Ansteckungsgefahr. Besonders leichtes Spiel haben die Viren, wenn jemand übermüdet oder zu dünn angezogen ist. Oder auch, wenn man bei kalter Nässe lange irgendwo draußen steht.
Ausruhen: Mehr kann man ohnehin nicht tun…
In den ersten Tagen das Bett zu hüten ist sehr sinnvoll. Zu mehr wäre man oftmals ohnehin gar nicht fähig. Ausreichend Schlaf stärkt überdies die Abwehrkraft. Gegen die Viren selbst ist in der Tat noch kein Kraut gewachsen. Viele Präparate lindern aber die Beschwerden. So lockern rezeptfreie Hustenmittel mit pflanzlichen oder synthetischen Wirkstoffen den Schleim und erleichtern das Abhusten. Unbedingt viel trinken! Andere entspannen die Bronchialmuskulatur und dämpfen den Hustenreiz. Ein Nasenspray mit Salzwasser und ätherischen Ölen durchlüftet die Nase. Lutschpastillen mit Isländisch Moos sind eine Wohltat, wenn es im Hals kratzt.
Zitrone: Heiß hilft sie immer…
Vitamin C ist zwar hitzeempfindlich, aber frisch zubereitet liefert eine heiße Zitrone immer noch eine gute Portion davon. Auch empfehlenswert ist frisch gepresster Orangensaft oder frische Ingwerscheiben in trinkwarmem Tee. Die Viren werden Sie damit allerdings nicht los. Vitamin C oder Mineralstoffe wie Zink können zwar die Dauer und Schwere einer Erkältung mildern, aber nur im Vorfeld eines Infekts. Wer sich also das ganze Jahr über vitamin- und mineralstoffreich ernährt, wappnet sich durchaus gegen Virenangriffe: Das kann die Erkältungszeit verkürzen und die Beschwerden mildern.
Antibiotika: Es geht nicht ohne…
Antibiotika töten Bakterien. Gegen Viren richten sie nichts aus. Um den Angriff „normaler“ Erkältungsviren oder des echten Grippevirus zu überstehen, ist das Immunsystem zuerst selbst gefordert. Manchmal verschreibt der Arzt allerdings trotzdem Antibiotika. Zum Beispiel, wenn ein Patient hohes Fieber bekommt, weil Bakterien hinzugekommen sind, die zu entzündeten Nasennebenhöhlen führen oder die Lunge in Mitleidenschaft ziehen. Ob Bakterien im Spiel sind, kann der Arzt mit einem Test herausfinden.
Krankheitsdauer: Sie kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage…
Die Volksweisheit eignet sich zur Orientierung recht gut, weil sie das Wesentliche erfasst. Eine Erkältung braucht ihre Zeit. Wie lange man tatsächlich hustet, schnieft oder sich elend fühlt, hängt aber in erster Linie vom Abwehrsystem ab. Und das kann mit zunehmendem Alter und möglichen Begleiterkrankungen langsam schwächer werden. Mancher Senior kämpft deshalb schon mal länger als eine gute Woche mit einem Infekt, bis er sich wieder rundum fit fühlt.
Grippe: Schlimmer als Erkältung…
Erkältungsviren sind im Vergleich zu den Erregern einer Influenza eher harmlos. Letztere rufen oft ein starkes Krankheitsgefühl und hohes Fieber hervor und führen viel häufiger zu Krankenhauseinweisungen. Gut zu wissen: Gegen die echte Grippe kann man sich impfen lassen. Und je mehr Menschen das tun, desto seltener gibt es Grippeerkrankungen. Doch auch Erkältungsviren können gerade bei Älteren durchaus zu starken und lang anhaltenden Beschwerden führen. Eine Bronchitis, die sich im Zuge einer Erkältung entwickelt, sollte man nie auf die leichte Schulter nehmen.
Fieber: Sofort senken…
Es kommt auf den Einzelfall an! Bei jüngeren Erwachsenen darf man abwarten. Denn das Fieber zeigt, dass das Abwehrsystem funktioniert und effektiv arbeitet. Kein Grund also, diesen natürlichen und erwünschten Prozess zu stören. Bei Senioren sieht die Sache anders aus: Ältere Menschen bekommen sehr viel seltener Fieber als jüngere. Steigt die Körpertemperatur auf deutlich über 37,8°C und hält das Fieber an, sollte der Hausarzt kontaktiert werden. Welche fiebersenkenden Maßnahmen dann im Einzelfall sinnvoll sind, entscheidet der Mediziner.
Erkältung: Lässt sich ausschwitzen…
Im Gegenteil: Wer bereits angeschlagen in die Sauna geht, tut sich selbst und den anderen Besuchern nichts Gutes. Denn die starke Hitze belastet den Organismus zusätzlich. Das bei einem Infekt beanspruchte Immunsystem wird also nicht gestärkt, sondern sogar geschwächt, im gesunden Zustand dagegen können sich regelmäßige Saunabesuche durchaus positiv auswirken. Der krasse Wechsel von Heiß und Kalt beeinflusst die Wärmeregulation des Körpers. Es heißt, dass Saunagänger im Winter nicht so schnell frieren. Wer keine Sauna mag: Ebenfalls gut für die Fitness und für das Immunsystem ist es, sich ausgewogen und gesund zu ernähren und vor allem regelmäßig Sport zu treiben.
Senioren: sie erkälten sich seltener…
Klar ist: Senioren bauen im Lauf ihres Lebens Antikörper gegen eine Vielzahl von Erregern auf. Doch gleichzeitig schwächelt ihre Abwehr mit den Jahren. Vor Infekten sind sie deshalb nicht besser gefeit als jüngere Menschen.
Mundschutz: Nutzt am meisten…
Nicht unbedingt. Hände waschen hilft mehr. Der Irrtum liegt in der Annahme, dass sich die Erreger nur in der Luft befinden und beim Husten oder Niesen andere über Tröpfchen anstecken. Weitaus häufiger wandern die Viren durch Handkontakt von einem zum anderen – und bei dem wieder auf die Schleimhäute. Sie lauern auch auf Türklinken, Einkaufswagen und Telefonhörern. Also nicht ins Gesicht fassen und vor allem regelmäßig die Hände waschen, mit Seife, viel Wasser und mindestens eine Minute lang! Beim Husten und Niesen unbedingt in die Ellenbeuge und nicht in die Hand!
Grippeimpfung: Genügt eine einzige?
Leider nicht! Das Influenza-Virus wechselt von Saison zu Saison seine Gestalt. Für wirksamen Schutz muss der Impfstoff jedes Jahr neu angepasst werden. Auf andere Erkältungsviren lässt sich das leider nicht anwenden. Es gibt mehr als 200 verschiedene Arten dieser Viren. Zu viele für nur einen einzigen Impfstoff!
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