Trinkhalme, oder gerne auch Strohhalme genannt, gehören zu den Dingen, die man normalerweise überhaupt nicht wahrnimmt. Trinkhalme sind einfach da und werden nicht beachtet, obwohl sie Tag für Tag millionenfach auf der ganzen Welt benutzt werden.
Wir halten Strohhalme für selbstverständlich. Dabei ist es bei Trinkhalmen genauso wie bei allen anderen Dingen auch, die es nicht schon immer auf unserem schönen, blauen Planeten gab. Irgendwann gab es mal einen Menschen, der den Trinkhalm erfunden hat. Der Name dieses Menschen war Marvin C. Stone. Jedenfalls war er derjenige, der den Trinkhalm 1888 hat patentieren lassen. Der Ursprung der Trinkhalme liegt aber viel, viel weiter zurück in der Vergangenheit. Denn angeblich waren schon der alten Hochkultur der Sumerer im Jahre 4000 vor Christus die Strohhalme bekannt und wurden von dieser auch zum Trinken benutzt.
Das Material, aus dem Trinkhalme früher gefertigt wurden, war Stroh. Dies ist auch der Grund, warum selbst heute noch umgangssprachlich der Ausdruck Strohhalme anstatt der eigentlich korrekten Bezeichnung Trinkhalme verwendet wird. Das Stroh wurde natürlich durch die Industrialisierung im Laufe der Jahre durch besseres – also haltbareres und hygienischeres – Material ersetzt: Kunststoff. Für die Produktion von Trinkhalmen wird hauptsächlich Polyethylen oder Polypropylen verwendet. Die so entstehenden Trinkhalme sind sowohl mechanisch als auch chemisch sehr stabil und weichen erst bei einer Temperatur von 80 Grad Celsius auf. Für die Verwendung in Heißgetränken sollte man also lieber speziell dafür vorgesehene Trinkhalme verwenden, sonst erlebt man vielleicht mal eine böse Überraschung. Viele Großhändler für Trinkhalme bieten ihren Kunden an, die ausgewählten Trinkhalme mit Logo, Geschäftsadresse oder Werbeslogan zu bedrucken. Damit dies möglich ist, müssen die Trinkhalme aber zunächst einer speziellen Behandlung unterzogen. Denn ohne entsprechende Vorbehandlung eignen sich Trinkhalme aus Polyethylen überhaupt nicht zum Bedrucken oder Bekleben.
Aber Trinkhalme erfüllen nicht nur den sehr profanen Zweck der Flüssigkeitsaufnahme. Sie eignen sich auch hervorragend zur Dekoration. Was wäre denn eine schicke Strandbar ohne einen Behälter mit bunten Strohhalmen? Würden Cocktails auch so gut schmecken ohne die farblich passenden, extra dicken Trinkhalme? Und wäre Sangria aus Eimern am Ballermann trinken auch ohne die megalangen Trinkhalme zum Kult geworden? Wahrscheinlich nicht. Trinkhalme machen eigentlich immer eine gute Figur.
Auch Künstler haben Strohhalme für sich entdeckt. Viele Künstler waren von Trinkhalmen so inspiriert, dass sie aus ihnen atemberaubende Kunstwerke kreiert haben. Dabei sind so verschiedene Dinge wie Lampen, Bilder, Sessel, Statuen oder gar eine Panflöte entstanden. All diese Kunstwerke haben wegen der Trinkhalme einen sehr poppigen Charakter, der irgendwie an Andy Warhol erinnert.
Wer also meint, Trinkhalme wären langweilig und nur zum Trinken da, irrt sich gewaltig. Sie sind überall ein Blickfang und können auf vielfache Weise verwendet werden. Trinkhalme sind praktisch, schön und multifunktional. Wer anfängt sie etwas bewusster wahrzunehmen, wird anfangen sie zu lieben.
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