Darum geht’s:
Auf den Verpackungen mehrerer Sorten von VIVANI Schokolade ist auf der Schauseite neben dem bekannten Bio-Siegel ein Label mit dem Text „It’s ONE World – stop child slavery“ aufgedruckt. Hinweise, was dieses Zeichen bedeuten soll und wer es vergibt, gibt es auf den Verpackungen nicht. Die Internetseite des Anbieters vivani-schokolade.de bildet auf der Startseite ebenfalls das Zeichen ab und gibt über eine kurzen Text und eine damit verlinkte Pressemitteilung weitere Informationen dazu. Während auf der Startseite unter anderem der Satz steht „Es handelt sich hierbei nicht um ein Garantie-Siegel, sondern um einen Aufruf sich mit der Problematik ‚Kinderversklavung’ auseinanderzusetzen.“, erwecken die in der Pressemitteilung getätigten Aussagen unseres Erachtens den Eindruck, dass der Kauf von VIVANI-Schokolade mit dem Label Kinderarbeit verhindert: „Ein streng geprüfter Anbau dagegen verhindert Kinderarbeit. Das ist etwa bei den Bioschokoladen des deutschen Marktführers VIVANI der Fall.“ und „Bei Bio- oder Fairtradeschokolade kann er ziemlich sicher sein, dass niemand für die Herstellung ausgebeutet wird.“
Das ist geregelt:
Es ist verboten, Lebensmittel unter irreführender Bezeichnung, Angabe oder Aufmachung in den Verkehr zu bringen oder für Lebensmittel allgemein oder im Einzelfall mit irreführenden Darstellungen oder sonstigen Aussagen zu werben.
So sieht’s die Verbraucherzentrale:
Label oder Siegel erwecken unseres Erachtens leicht einen offiziellen Eindruck. Bei dem vorliegenden Fall ist das Zeichen zudem optisch dem direkt daneben stehenden offiziellen Bio-Siegel ähnlich. Ohne jegliche Informationen, was genau der Hinweis auf die Vermeidung von Kinderarbeit in Bezug auf die vorliegende Schokolade genau bedeutet, ist der Verbraucher allein auf seine Vorstellungen und Erwartungen angewiesen. Anbieter ökologischer Waren engagieren sich recht häufig außer für die ökologische Landwirtschaft auch für eine sozial- und wirtschaftsverträgliche Erzeugung ihrer Produkte, was sich in einem höheren Preis der Waren widerspiegelt. Eine entsprechende Transparenz, was genau über den Kauf der Schokolade finanziell unterstützt wird, ist daher dingend erforderlich.
Fazit:
Nach Auffassung der Verbraucherzentrale sollte sowohl auf der Verpackung der Schokolade als auch auf der Internetseite des Anbieters genauer erläutert sein, wer das Label „It’s one world – stop child slavery“ vergibt und für was es genau steht.
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Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Frank Köchel aus Lich in Hessen.
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