Wann entstand Wissenschaft?
Die Frage nach den Ursachen von Naturphänomenen zieht sich durch die Menschheitsgeschichte. Lange Zeit waren die Felder Religion, Philosophie und Wissenschaft aber nicht voneinander abgegrenzt. Lässt sich ein Zeitpunkt feststellen, von dem an „Naturwissenschaft“ als eine eigenständige Disziplin betrachtet wurde?
Antwort: Im 16. und 17. Jahrhundert begannen die neu entstehenden Zusammenschlüsse von Gelehrten, die Akademien, sich auf Natur und Technik zu konzentrieren, sagt die Technische Universität Berlin. Im Mittelpunkt stand nun das Ziel, technisch anwendbares Wissen zu entwickeln.
Im 18. Jahrhundert reagierten die Universitäten auf das stark angewachsene Wissen über die Natur. Sie richteten Lehrstühle für einzelne Teilbereiche ein, darunter Experimentalphysik, Chemie und Naturgeschichte. Nach wie vor wurden diese aber den philosophischen Fakultäten zugeordnet und nicht als einzelne Teilbereiche eines großen Bereichs Naturwissenschaften angesehen.
Das änderte sich erst im 19. Jahrhundert. In vielen Ländern wurden „ Naturforschende Gesellschaften“ gegründet und der Begriff des „Naturforschers“ eingeführt. Der britische Geistliche, Naturforscher und Philosoph William Whewell prägte den Begriff „scientist“, der dem heutigen Begriff des Naturwissenschaftlers sehr nahe kommt und damit im Gegensatz zum zuvor gebrauchten „natural philosopher“ stand. 1837 stellte er in seiner Wissenschaftsgeschichte Mathematik, Physik, Chemie und Naturgeschichte unter den gemeinsamen Oberbegriff der „Inductive Sciences“.
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