Wann entstanden Parlamente?
Der Ausdruck Parlament lässt sich auf Wörter im Lateinischen und Französischen zurückführen, die so viel bedeuten wie reden oder sprechen. In Parlamenten erörtern Politiker Fragen, die für Gemeinwesen von Bedeutung sind. Zu den zahlreichen Beispielen für solche Parlamente gehört der Bundestag ebenso wie die Bremische Bürgerschaft. In den heutigen Massenmedien ist laufend von Parlamenten die Rede. Wann aber sind diese Orte der politischen Entscheidungsfindung überhaupt entstanden?
Antwort: Parlamente werden oft auch als Volksvertretungen bezeichnet. In der Geschichte der Menschheit ist es allerdings lange Zeit unüblich gewesen, das ganze Volk an Entscheidungen zu beteiligen. Die Geschichte der Parlamente im heutigen Sinne ist deshalb eng mit der Geschichte der Demokratie verknüpft. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Französische Revolution im Jahre 1789, die zur Bildung einer Nationalversammlung führte. Ähnliches geschah in Deutschland 1848. Bei der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche handelte es sich um ein frei gewähltes Parlament. Dass die Geschichte der Parlamente sehr viel weiter zurückreicht als bis zur Französischen Revolution, zeigt nicht zuletzt die Tatsache, dass es schon zuvor in Frankreich Einrichtungen gab, die als Parlamente bezeichnet wurden. Sie hatten allerdings andere Aufgaben, das heißt: Bei diesen Parlamenten handelte es sich um Gerichtshöfe. Die Praxis, bei Versammlungen für das Gemeinwesen wichtige Entscheidungen zu treffen, ist uralt. So gab es beispielsweise bei den Germanen Volksversammlungen, bei denen über Krieg und Frieden entschieden wurde. In stark hierarchisch gegliederten Gesellschaften des Mittelalters spielten die sogenannten Stände eine maßgebliche Rolle. Vertreter von Ständen, das heißt des Adels, der Geistlichkeit und des Stadtbürgertums, kamen bei Ständeversammlungen zusammen, um Entscheidungen zu treffen.
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