Wann ist der Taghimmel bunt? – Die Frage des Tages

Wann ist der Taghimmel bunt?

Regenbögen sind nicht nur schön anzusehen, sondern haben auch die Vorstellungswelt vieler Kulturen beeinflusst. Menschen sahen in ihnen eine Brücke zwischen Himmel und Erde. In der griechischen Mythologie zum Beispiel steht der Regenbogen für die Götterbotin Iris. Um einen Regenbogen zu sehen, muss die Sonne im Rücken des Betrachters stehen. In Blickrichtung müssen sich zudem in der Luft Wassertropfen befinden. Das Sonnenlicht dringt in sie ein, wobei die verschiedenen Farbanteile des Lichts ihrer unterschiedlichen Wellenlänge entsprechend unterschiedlich gebrochen werden. An der Rückseite der Tropfen wird das Licht reflektiert und beim Austritt aus den Tropfen erneut gebrochen. Zwischen dem einfallenden Sonnenstrahl und dem zurückgestrahlten roten Licht ergibt sich ein Winkel von etwa 42 Grad. Beim violetten Farbanteil sind es rund 40 Grad. Auf Rot folgen bei Regenbögen immer Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und schließlich Violett. Regenbögen der beschriebenen Art sind aber nicht das einzige Phänomen, das Betrachtern einen bunten Himmel beschert. Ein anderes, besonders farbenprächtiges verbirgt sich hinter dem sperrigen Ausdruck Zirkumzenitalbogen. Was ist damit gemeint?

Antwort: Als Zenit wird der senkrecht über einem Beobachter befindliche höchste Punkt des Himmelsgewölbes bezeichnet. Ein Zirkumzenitalbogen verläuft kreisförmig um den Zenit herum. Allerdings ist für den Betrachter nur ein Teil des Bogens zu erkennen; er erscheint wie ein auf dem Kopf stehender Regenbogen, das heißt: Er ist nicht nach oben, sondern nach unten gewölbt. Wie der Deutsche Wetterdienst erklärt, entstehen solche Bögen vor allem im Bereich von hohen, dünnen Eiswolken. Ursache sei die Brechung der Sonnenstrahlen an Plättchenkristallen oder Schneesternen. Nach den Angaben der Experten treten Zirkumzenitalbögen fast genauso häufig auf wie Regenbögen, nämlich etwa an 20 Tagen im Jahr. Dass sie seltener wahrgenommen würden, liege wahrscheinlich daran, dass man fast senkrecht nach oben schauen müsste, um sie zu sehen. Auch was die Farbigkeit und Helligkeit angehe, seien sie mit Regenbögen vergleichbar. Oft seien sie sogar noch eindrucksvoller.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Lutz Aschel aus Tarmstedt in Niedersachsen.
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