Die Zeiten, in denen Menschen glaubten, auf der Straße Hexen zu begegnen, sind längst vorüber. Hexen wurde nachgesagt, Zauberkräfte zu besitzen und Menschen schaden zu können.
Beispiele für Zauberinnen, die Schaden anrichten, finden sich bereits in der antiken Mythologie. Im christlich geprägten Mittelalter spielte zunehmend die Vorstellung eine Rolle, Hexen seien mit dem Teufel im Bunde. Am Ende entstand der Hexenwahn. Was steckt hinter diesem Begriff?
Antwort: Die Praxis päpstlicher Gerichte, vermeintliche Ketzer zu verfolgen, begünstigte ein Klima, in dem immer mehr Menschen in den Verdacht gerieten, Hexen zu sein. Zauberei wurde zu einem ketzerischen Straftatbestand, der seinen Niederschlag auch im „Sachsenspiegel“ fand, dem bedeutendsten Rechtsbuch des Mittelalters. Es entstand im 13. Jahrhundert. Seinen Höhepunkt erreichte der Hexenwahn allerdings erst nach dem Ende des Mittelalters. Im 16. und 17. Jahrhundert gab es vermehrt Hexenprozesse. Die Grundlage dafür lieferte nach den Erkenntnissen von Geschichtswissenschaftlern der Vorwurf des sogenannten Schadzaubers. Menschen wurde unterstellt, durch Zauberei Unglücksfälle wie beispielsweise das Verenden des Viehs im Stall des Nachbarn verursacht zu haben. Ein Werk, das häufig zur Rechtfertigung der Hexenverfolgung herangezogen wurde, war der sogenannte „Hexenhammer“. Darin wurde Frauen unter anderem unterstellt, anfälliger für schwarze Magie zu sein als Männer. Das negative Frauenbild jener Zeit erklärt, warum der Hexenverfolgung vor allem Frauen zum Opfer fielen.
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