Was signalisieren Farben? – Die Frage des Tages

Für das Miteinander von Tieren spielen Farben eine große Rolle. So dient die Farbenpracht mancher Vögel dazu, Artgenossen zu beeindrucken. Dass Tiere auch in der Lage sind, ihre Farbe zu wechseln, zeigt das Beispiel der Chamäleons.

Früher gingen Biologen davon aus, dass der Farbwechsel vor allem dem Zweck dient, sich zu tarnen oder Feinde abzuschrecken. Inzwischen ist bekannt, dass er für die Kommunikation mit Artgenossen eine große Rolle spielt. Die Echsen drücken mit Hilfe von Farben Ärger, Angst oder auch ihre Paarungsbereitschaft aus. Zu den besonders auffälligen Tieren gehören die, die schwarz-rot oder schwarz-gelb gefärbt sind. Was lässt sich daran ablesen? Was signalisieren solche Farben?

Antwort: Beispiele für schwarz-gelb gefärbte Tiere liefern unter anderem Wespen und Feuersalamander. Letztere sondern über Hautdrüsen giftige Sekrete ab. Der in Regenwäldern beheimatete schwarz-gelbe Käfer Craspedophorus sublaevis spritzt Angreifern eine übel riechende Flüssigkeit entgegen und verhindert so, gefressen zu werden. Das heißt: Wenn andere Tiere solche Farben sehen, sind sie gewarnt. Die Farben haben eine abschreckende Wirkung. Ein Trick mancher Tiere besteht darin, dass sie die Färbung solcher Tiere nachahmen, um selbst besser geschützt zu sein. So lebt zum Beispiel in den Regenwäldern Südvietnams eine Schabenart, deren Färbung stark der des schwarz-gelben Laufkäfers Craspedophorus sublaevis ähnelt. Auf diese Weise hält sich die Schabe vermutlich Fressfeinde wie Vögel vom Leib.

Wenn Tiere das Erscheinungsbild ungenießbarer oder besonders wehrhafter Tiere nachahmen, um sich selbst zu schützen, sprechen Biologen von Mimikry. Wie vielfaltig dieses Phänomen ist, zeigt sich unter anderem bei Raupen von Schwärmern, einer Gruppe von Schmetterlingen. Manche Raupen zeichnen sich durch auffällige Augenflecken aus. Werden sie gestört, richten sie sich auf. Mit ihrer Haltung und den Augenflecken ähneln sie dann einer kleinen Giftschlange. Auch bei Schwebfliegen finden sich Beispiele für das Mimikry-Phänomen. Viele dieser wehrlosen Insekten ahmen in ihrer Färbung Wespen und Bienen nach.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Marcel Klöckner aus Chemnitz in Sachsen.
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