Wenn Unbekannte mutwillig etwas zerstört haben, ist von Vandalismus die Rede. Zerstörungswütige Menschen werden dementsprechend als Vandalen bezeichnet. Die Ursprünge dieses Begriffs reichen sehr weit zurück, bis in die Zeit der Antike. Vor diesem Hintergrund die Frage: Was sind Vandalen?
Antwort: Der römische Feldherr Gaius Julius Caesar (100 bis 44 vor Christus) bezeichnete die Menschen östlich des Rheins als Germanen. Letztlich handelte es sich dabei jedoch um eine Sammelbezeichnung. Das heißt: Es gab kein Volk der Germanen, sondern zu den Germanen gehörten eine Vielzahl von unterschiedlichen Stämmen. Die Vandalen waren ein bedeutendes ostgermanisches Volk, das vermutlich ursprünglich auf skandinavischem Gebiet zu Hause war. In den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt besiedelten sie unter anderem das Gebiet zwischen Oder und Weichsel. Auch in der Folgezeit kam es immer wieder zu Wanderbewegungen, bei denen germanische Gruppen in andere Gebiete gelangten. Ein Anlass dafür war der Einbruch der Hunnen in Osteuropa im vierten Jahrhundert. Im fünften Jahrhundert zogen Vandalen nach Gallien, Spanien und schließlich sogar bis nach Nordafrika, wo sie ein Königreich gründeten. Das Interesse der Vandalen galt nicht zuletzt den Reichtümern der römischen Provinz Africa. Sie plünderten Städte und nutzten bei ihren Beutezügen in Küstengebieten auch ihre Flotte. Im Jahr 455 plünderten Vandalen Rom. Dieses Ereignis bildete den Hintergrund dafür, dass Zerstörungen seit dem 18. Jahrhundert mit dem Begriff Vandalismus verknüpft wurden. Die Herrschaft der Vandalen in Nordafrika endete im sechsten Jahrhundert.
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