Jedes Jahr das gleiche Problem: Weihnachten kommt schneller als gedacht, der Dezember ist für viele der stressigste Monat. Eine Feier mit der Belegschaft will früh organisiert werden, damit man einen Termin im Lokal bekommt. Oder aber man macht es wie die Finnen, die im November eine vorgezogene Feier veranstalten. Dann sind die meisten Mitarbeiter noch nicht so sehr im Stress und freuen sich über eine kleine Abwechslung an grauen regnerischen Tagen.
Die Terminfindung ist für Firmenfeiern im Dezember bekanntlich das größte Problem: Viele in der Belegschaft haben volle Kalender, so dass nicht jeder teilnehmen kann. Bei einer Veranstaltung im November sind oft die Chancen größer, dass mehr Mitarbeiter dabei sind. Wer über solch eine Alternative nachdenkt, kann dazu schnell ein Stimmungsbild in der Belegschaft ermitteln, indem er eine Online-Umfrage mit Wunschterminen startet.
Essen gehen
Der Klassiker ist ein Abend im Restaurant. Am besten wählt man eine konsensfähige kulinarische Richtung, etwa gutbürgerlich oder italienisch. Ist die Mehrheit der Kollegen für stark gewürzte Küche, zum Beispiel indisch, ist es ratsam, vorher zu klären, ob das Lokal auf Wunsch mildere Gerichte für diejenigen serviert, die etwa Curry nicht so gut vertragen. Wenn die Teilnehmer sich vor dem Restaurantbesuch auf je ein Essen festlegen sollen, lässt man sich vom Lokal drei Varianten vorschlagen: Fleisch, Fisch und vegetarisch. Gibt es im Team einen Veganer, muss man ihn entsprechend berücksichtigen. Bei einer größeren Belegschaft ist es eher ungünstig, alle vor Ort aus der Karte wählen zu lassen, denn allein die Entscheidungen und das Aufnehmen aller Bestellungen könnten sehr zeitaufwändig werden.
Alternatives Büfett
Wer im Restaurant ein Büfett bestellt, wählt damit eine zwanglosere Alternative: Jeder kann von allem ein bisschen probieren, zwischen den Gängen lässt sich ein Päuschen einlegen, und Kollegen mit kleinem Hunger können Vorspeise oder Dessert spontan ausfallen lassen. Allerdings bedeutet ein Büfett auch mehr Bewegung, da ständig irgendwer zum Serviertisch läuft – damit gibt es weniger besinnliche Atmosphäre als bei einem festen Menü.
Kombination mit Unternehmung
Das Gute am Essengehen ist: Die Belegschaft verlässt ohnehin das Haus, daher kann man vorm Gang ins Restaurant noch etwas unternehmen. Damit läuft die Veranstaltung nicht nur aufs reine essen hinaus. Sofern sich ein bereitwilliges Orgateam findet, wäre eine Rallye eine nette Veranstaltung.
Ist die Mitarbeiterschaft zahlenmäßig überschaubar, kann man auch an einer Stadtführung teilnehmen – mitunter können dabei selbst Ortsgebürtige noch Neues erfahren. Womöglich gibt es auch gerade eine interessante Ausstellung oder man besucht einmal eine örtliche Kultureinrichtung oder ähnliches.
Kohltour
Warum nicht die Weihnachtsfeier z. B. zur in Norddeutschland vielgeliebten Kohltour umfunktionieren? Die Kombination aus Fußmarsch, Schnaps-Spielen und Essen hat in Norddeutschland viele Anhänger. Dafür bedarf es einer frühzeitigen Reservierung im Restaurant der Wahl und einer guten Organisation. Die Truppe wird vermutlich traditionsgemäß einen geschmückten Bollerwagen, Hochprozentiges und lustige Spiele erwarten.
Vegetarische Variante
Grünkohl kann, muss aber nicht schwer verdaulich sein: Die Zubereitung mit Schmalz und das Servieren mit viel Fleisch sowie Würsten machen das Essen erst so fett. Wer gezielt sucht, findet sicherlich ein Restaurant, das auch eine Variante für Gesundheitsbewusste und Vegetarier bietet. Grünkohl selbst ist in Sachen Nährwerte überaus empfehlenswert, er punktet unter anderem mit Calcium und Vitamin A. Dabei spielt es offenbar keine so große Rolle, ob er frisch vom Feld oder aus dem Glas kommt: Der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) meldet nämlich, dass 100 Gramm fertig gegarter Grünkohl aus dem Glas mit 159 Milligramm Calcium über 90 Prozent des Calciums der frisch zubereiteten Variante enthält. Und die 536 Mikrogramm Vitamin A in 100 Gramm Kohl aus dem Glas decken knapp 80 Prozent des Vitamin-A-Gehalts von frisch gegartem Grünkohl und 85 Prozent des Tagesbedarfs ab.
Lieferservice
Gibt es in der Firma einen Raum, der sich für eine Feier eignet, kann man sich Essen liefern lassen. Wie beim Restaurantbesuch ist es wichtig, dass jeder das bekommt, was er mag. Je nach Vorlieben, gibt es Lieferdienste für viele kulinarische Richtungen. Längst gibt es auch Anbieter, die alle Speisen mit Biozutaten kochen. Vorab gilt es zu klären, ob der Lieferdienst sich um Getränke kümmern soll oder ob das jemand aus dem Unternehmen organisiert. Wichtig ist auch, dass ausreichend Gläser, Teller, Servietten und Besteck vorhanden sind. Zudem gilt es zu klären, wo im Raum sich die Stellflächen für das gelieferte Essen befinden sollen und ob dort die Stromversorgung gewährleistet ist, falls man welche braucht. Zur guten Vorbereitung gehört auch, schon vor dem Kontakt mit dem Lieferservice in der Firma zu klären, wie viel Zeit das Essen ungefähr in Anspruch nehmen soll – so kann man den Profis genaue Vorstellungen nennen.
Der Einfachheit halber sollte man einen Ansprechpartner für den Lieferservice festlegen, der alles mit ihm regelt. Das Vorbereiten und Schmücken des Raumes übernimmt jemand anderes, am besten eine kleine Gruppe, so dass nicht die ganze Arbeit an einer Person hängen bleibt. Damit das Essen des Lieferservice gut schmeckt, sollte es so bald wie möglich nach dem Eintreffen verspeist werden. Manche Gerichte lassen sich nicht lange ohne Qualitätsverlust warm halten, daher empfiehlt es sich, dass der Chef auf pünktliches Erscheinen der Mitarbeiter dringt.
Miteinander kochen verbindet
Selbst zu kochen statt kochen zu lassen, erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. So kann man unter professioneller Anleitung miteinander etwas Leckeres kreieren und dann voller Stolz selbst zubereitete Speisen genießen. Sofern die Firma eine ausreichend große Küche hat, kann man einen Koch ins Haus kommen lassen. Der kümmert sich meist um sämtliche Zutaten und um ausreichend Geschirr sowie Besteck. Es gibt aber auch etliche Anbieter, zu denen man mit der Belegschaft ins Haus kommen kann.
Üblicherweise teilt sich die Mitarbeiterschaft in drei Gruppen für Vorspeise, Hauptgang und Dessert auf. Bei der Planung eines Kochevents ist es wichtig zu bedenken, dass die Veranstaltung üblicherweise nach einem Arbeitstag stattfindet. Nicht jeder Kollege ist dann noch taufrisch, daher sollte das Kochen nicht zu langwierig und anstrengend sein. Mit dem Anbieter spricht man am besten im Vorfeld kleine Pausen bei der Zubereitung der Mahlzeiten ab. Auch ein Willkommenssnack ist eine gute Idee, damit der Hunger beim Warten aufs selbst gekochte Essen nicht zu groß wird.
Vorsicht, Teufel Alkohol
Alle Jahre wieder schauen Mitarbeiter bei Firmenfeiern zu tief ins Glas und bereuen später, sich daneben benommen zu haben. So fand das Karriereportal Monster 2011 in einer Umfrage heraus, dass neun Prozent der Interviewten schon einmal bei einer solchen Gelegenheit etwas getan haben, das sie anschließend sehr oder gar extrem bereuten. Verfügt man über wenig Selbstdisziplin und möchte auf Nummer sicher gehen, empfiehlt es sich, Alkohol bei der Firmenfeier komplett zu meiden. Wer imstande ist, bei einem selbst gesetzten Limit zu bleiben, legt klugerweise vor der Feier seine Grenze genau fest.
Sitzordnung: ja oder nein?
Wenn es mehrere Tische gibt, lautet eine wichtige Frage: Brauchen wir eine Sitzordnung? Ist das Unternehmen größer, bewirken festgelegte Plätze, dass Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen sich kennen lernen, die im Alltag nur aneinander vorbeilaufen. Allerdings kann so etwas auch schief gehen, wenn nämlich willkürlich zusammengewürfelte Menschen sich nichts zu sagen haben und die zähflüssige Unterhaltung an ihren Tischen sehr lange Pausen hat. Ein Kompromiss ist, dass man zum Beispiel an einen Achtertisch jeweils zwei Kollegen aus derselben Abteilung setzt, die sich gut verstehen. So ermöglicht man Kontakte zu anderen Abteilungen und stellt zugleich sicher, dass jeder wenigstens einen Ansprechpartner hat, falls sich mit den übrigen Tischnachbarn partout kein Gespräch entwickelt.
Fotodienst
Besteht der Wunsch, die Feier auf Bildern festzuhalten, ist es sinnvoll, dass jemand seine kleine, leicht zu bedienende Kamera zur Verfügung stellt. Zwei oder drei Kollegen übernehmen mit ihr dann abwechselnd eine Art Fotodienst. So ist sichergestellt, dass jeder auf den Bildern zu sehen ist, dass nicht ein einziger Mitarbeiter die ganze Zeit knipsen muss und dass alle Aufnahmen gebündelt auf einer Speicherkarte sind. Damit entfällt das mühselige nachträgliche Fahnden nach Kollegen, die Schnappschüsse gemacht haben. Von vornherein sollte auch feststehen, wer nach der Veranstaltung das Material sichtet und im Firmennetzwerk oder online (etwa auf Flickr oder Picasa) für alle zum Herunterladen zugängig macht. Dabei versteht es sich von selbst, dass niemand lächerlich gemacht wird: Die Bilder, auf denen jemand offensichtlich weinselig in die Kamera grinst, werden nicht im Kollegenkreis veröffentlicht.
Ob man sich für die traditionelle Dezember-Variante oder für eine vorgezogene Feier entscheidet: Mit guter Vorbereitung und ebensolcher Laune kann es ein gelungener Ausklang des Arbeitsjahres werden.
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