Wie kommen Küken aus dem Ei? – Die Frage des Tages

Eierschalen sind weit mehr als die zerbrechlichen Gebilde, die Menschen bei oberflächlicher Betrachtung in ihnen sehen können. Die Schalen erfüllen mehrere Aufgaben gleichzeitig.

Damit die Küken überleben können, darf es im Ei nicht zu warm werden. Der Gasaustausch muss funktionieren und die Schale darf nicht zu leicht zerbrechen. Andererseits aber muss sie so beschaffen sein, dass es dem Küken gelingt, sie aufzubrechen. Eierschalen bestehen aus Kalziumkarbonat und sind so konstruiert, dass sie einem großen Druck standhalten. Winzige Poren in der Schale stellen sicher, dass Sauerstoff ins Ei und Kohlendioxid und Wasserdampf aus dem Ei hinaus ins Freie gelangen können. Wie aber schaffen es die Küken, die vergleichsweise stabile Schale aufzubrechen?

Antwort: Eine Erhebung am Schnabel, der sogenannte Eizahn, gibt Küken die Möglichkeit, die Schale so lange zu bearbeiten, bis sie zerbricht. Nicht nur Vögel verfügen über solche Strukturen, sondern auch andere Tiere, die sich aus Eiern befreien müssen, so zum Beispiel Schildkröten und Krokodile. Meist verschwinden diese Strukturen schon bald, nachdem die jungen Tiere geschlüpft sind. Welche Anstrengungen erforderlich sind, um sich aus dem Ei zu befreien, haben Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie am Beispiel einer als Marans bezeichneten Hühnerrasse untersucht. Sie haben den Vorgang anhand von Aufnahmen eines Magnetresonanztomografen verfolgt. Nach ihren Angaben sind Küken nach 18 Tagen voll entwickelt, aber erst nach 21 Tagen schlupfbereit. Bis sich die Tiere aus dem Ei herausgearbeitet hätten, könnten mehrere Stunden, unter Umständen aber auch drei Tage vergehen. Bei dem beobachteten Küken habe der Schlupfvorgang mehr als 36 Stunden gedauert. Allein in den letzten 13 Stunden seien mit dem Magnetresonanztomografen 60.000 Bilder aufgenommen worden.

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Karin Schlächt aus Syke in Niedersachsen.
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