Woher kommt eigentlich die häufig gebrauchte Redewendung, jemand, dem es nicht mehr so gut geht, wie früher, sei „auf den Hund gekommen“?
Antwort: Für die Suche nach der Herkunft eines Wortes oder einer Redewendung, ist das Grimmsche „Deutsche Wörterbuch“ eine wichtige Quelle. Zum Stichwort „auf den Hund gekommen“ findet man dort laut der Initiative Wissenschaft im Dialog folgenden Eintrag: „wie der verurtheilte … den strang um den hals trug, er auch den hund tragen sollte, damit anzuzeigen, dasz er wert sei, gleich einem hund erschlagen und aufgehängt, an der seite eines hunds aufgehängt zu werden“.
Übersetzt bedeutet das: Wer einerseits zum Strick und andererseits dazu verurteilt wurde, einen Hund um den Hals zu tragen beziehungsweise neben einem Hund aufgehängt zu werden, hatte ein bestimmtes Strafmaß erreicht und war somit bis auf den Hund gekommen. Eine Quelle ordnet dieses Strafmaß ins 12. Jahrhundert ein. Zur Zeit der Brüder Grimm wurde die Wendung bereits als Metapher verwendet.
Weitere Deutungsansätze, die auch im besagten Wörterbuch aufgeführt werden, gehen davon aus, dass auf den Hund kommen vor allem den finanziellen Ruin anzeige. So habe man auf dem Boden von Geldtruhen früher einen Hund aufgemalt, der als symbolischer Wächter das Eigentum beschützt. Entnahm man der Truhe so viel Geld, dass der Hund sichtbar wurde, war man auf den Hund gekommen.
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