Woher kommen rote Haare?
Klischees über Menschen mit roten Haaren halten sich hartnäckig. Im Mittelalter wurden sie mit Hexen und Werwölfen in Verbindung gebracht. Heute sind die Zuschreibungen weniger negativ – Rothaarige gelten als impulsiv und geheimnisvoll. Wie viele Menschen mit der ungewöhnlichen Haarfarbe gibt es eigentlich und wie kommt sie zustande?
Antwort: Nur gut zwei Prozent der Weltbevölkerung haben natürlich rote Haare. Die Verteilung unterscheidet sich allerdings von Region zu Region. Iren und Schotten erfüllen beispielsweise das Klischee vom rothaarigen Kelten: Etwa jeder zehnte Mensch hat dort rote Haare. Deutschland liegt mit etwa zwei Prozent im Durchschnitt. Auslöser für diese Abweichung ist eine Mutation eines bestimmten Gens. Die Haarfarbe der Menschen kommt durch eine Mischung verschiedener Pigmente zustande. Durch einen größeren Anteil des Farbstoffs Eumelanin wirken Haare braun oder schwarz. Die Genmutation sorgt dafür, dass bei einem kleinen Teil der Menschen das sogenannte Phäomelanin überwiegt. Dadurch erscheinen ihre Haare rot und ihre Haut ist häufig hell und empfindlich.
Forscher des Max-Planck-Instituts (MPI) haben herausgefunden, dass rote Haare kein Alleinstellungsmerkmal des modernen Menschen oder Homo sapiens sind. Bei einer Analyse des Erbguts von Neandertalern fanden sie eine Mutation des gleichen Gens. Man könne deshalb annehmen, dass auch ein Teil der Neandertaler rote oder hellere Haare und eventuell auch hellere Haut hatte, so die Wissenschaftler. Auch bei einigen Tieren, etwa bei Katzen, Pferden oder Hunden, können Mutationen für eine rote Fellfarbe sorgen.
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