Zielfonds – was ist das? – Geld-Ratgeber

ZIELFONDS, auch als Lebenszyklusfonds bezeichnet, sind eine Variante des Misch- oder Dachfonds. Anders als herkömmliche Fonds haben sie eine feste Laufzeit. Zu Anfang dieses Zeitraums investiert der Fondsmanager in eher riskante, aber chancenreiche Anlageformen – in erster Linie Aktien. Mit fortschreitender Laufzeit schichtet er das Fondsvermögen in sichere Anleihen um, ehe er es zum Ende hin in liquiden Anlageformen wie Geldmarkttiteln und Kontenanlagen parkt. So wird das Kapital nach Möglichkeit vor Verlusten kurz vor Fälligkeit geschützt. Bei einem Dachzielfonds investiert der Vermögensverwalter nicht direkt in die einzelnen Anlageformen, sondern kauft Investmentfonds mit entsprechendem Anlageschwerpunkt. Zum Fälligkeitstermin wird der Zielfonds entweder aufgelöst und der Erlös an die Anleger ausgezahlt, oder er läuft als Geldmarktprodukt zunächst weiter.

Zielfonds eignen sich für Anleger mit vergleichsweise langem Anlagehorizont – angeboten werden Laufzeiten von bis zu 40 Jahren -, die zu einem festen Zeitpunkt über ihr Kapital verfügen wollen – etwa weil sie dann in Rente gehen möchten.

Vor allem in den USA sind Zielfonds ein häufig genutztes Instrument der privaten Altersvorsorge. Dort werden sie seit Mitte der 1990er-Jahre angeboten. In Deutschland kamen die ersten Produkte vor rund zehn Jahren auf den Markt. Wegen der Dominanz der staatlichen Rente und anderer Vorsorgeprodukte wie etwa der Kapitallebensversicherung ist die Nachfrage bislang jedoch eher gering. Nach Zahlen des Fondsverbands BVI verwalteten Zielfonds Ende 2014 etwas über 2 Milliarden Euro.

In Deutschland werden Zielfonds mit und ohne Kapitalgarantie angeboten. Da die laufende Absicherung zusätzliche Kosten verursacht, kann die Rendite von Zielfonds mit Kapitalgarantie mitunter deutlich geringer ausfallen. Der generelle Vorteil von Zielfonds ist, dass der Fondssparer die langfristigen Chancen risikoreicherer Anlageformen nutzen kann, ohne selbst umschichten zu müssen. Da Zielfonds als offene Fonds aufgelegt werden, können Anleger auch während der Laufzeit ein- oder aussteigen. Als Nachteil gilt, dass sich Fondsmanager durch das vorgegebene Konzept nicht so zwischen Aktien und Anleihen flexibel hin und her bewegen können, wie es aufgrund der Börsensituation aussichtsreich erscheinen könnte.

 

Ein Beitrag unserer/s Leserin/s Sascha Feld aus Mannheim in Baden-Württemberg.
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Sämtliche Bezeichnungen auf dieser Webseite richten sich an alle Geschlechter.

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